Brief | Vierundzwanzigster Brief | 391
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Vierundzwanzigster Brief
Rauhe Erscheinungen und die Güte

»Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.« »Allah handelt entsprechend Seinem Entschluss und entscheidet entsprechend Seinem Willen.«

Frage: Wie und auf welche Weise lässt sich eine Erziehung, die mit Liebe (shefqat) gepaart geht, eine Anordnung in Weisheit, eine Gastfreundschaft in aller Herzlichkeit (muhabbet), so wie sie »der wahrhaft Barmherzige, Weise, Freund«, wie sie also von jenen gewaltigen göttlichen Namen gefordert werden, mit dem Tode, der Vernichtung, mit Trennung und Untergang, Mühsal und Fron in all ihrer Furchtbarkeit und ihrem Schrecken vereinbaren?

Nun wollen wir einmal davon ausgehen, dass wir den Tod, durch den der Mensch hindurchgeht, um zur Ewigen Glückseligkeit zu gelangen, willkommen heißen. Wo aber finden wir dann die Liebe (shefqat) und das Erbarmen, Weisheit, Sinn, Güte und Erbarmen, wenn Bäume, Blumen und all die anderen Pflanzenarten und die Tiere, die auch ein Recht auf Leben haben und das Leben lieben (ashik) und sich danach sehnen, es für ewig zu behalten, ständig vergehen, ohne dass eines von ihnen übrig bliebe, so schnell vernichtet werden, dass (ihnen keine Zeit mehr dazu bleibt, noch einmal) ihre Augen zu öffnen, sich ständig mühen und anstrengen müssen, ohne (Zeit für) eine Atempause zu haben, durch die Wechselfälle des Lebens Veränderungen erfahren, ohne Ruhe zu finden, ihren Tod finden, ohne dass es eine Ausnahme davon gäbe, zu Grunde gehen, ohne dass es dabei ein Halten gäbe, voneinander getrennt werden, was keines von ihnen wünscht?

Antwort: Wir wollen uns nun darum bemühen, die gewaltige Wahrheit, welche diese Frage in ihrer ganzen Breite, in ihrer großen Tiefe, in ihrer erhabenen Höhe zu beantworten vermag und welche die fünf Hinweise, welche die Gründe und Erfordernisse erklärt, und die fünf Zeichen, welche Ziel und Nutzen erläutert, wenn auch nur ganz von Ferne her, zu zeigen und zu betrachten.

kein Ton