Brief | Fünfzehnter Brief | 75
(70-82)

Dagegen erlangte er ein geistiges Königreich, das weit über ein äußerliches, rein politisches Kalifat hinausreicht und wurde zu einem universalen Meister; ja, dieses geistige Königreich wird noch bis zum Ende der Welt fortbestehen.

Wenn es aber nun um die Schlacht von Hasret Imam Ali gegen Hasret Muaviye und seine Gefolgsleute bei Siffin geht, so handelte es sich dabei um den Kampf zwischen dem Kalifat und dem Sultanat (Königsherrschaft). Das heißt: Hasret Imam Ali nahm die Gesetze des Glaubens (din), die islamischen Glaubenswahrheiten und (die Sorge um das Leben im) Jenseits zur Grundlage und opferte ihr einen Teil der Gesetze des Königreichs und der gnadenlosen Erfordernisse der Politik. Was aber Hasret Muaviye und seine Gefolgschaft betrifft, so vernachlässigten sie alle Erschwernisse (islamischer Vorschriften), bevorzugten hingegen die (zugestandenen) Erleichterungen, um so das islamische soziale Leben mit ihrer Regierungspolitik zu stärken und glaubten, im politischen Leben dazu gezwungen zu sein; und indem sie Zugeständnisse machten, verfielen sie dem Irrtum.

Was aber nun den Kampf von Hasret Hassan und Husseyn gegen die Omajaden betrifft, so handelte es sich hier um einen Streit zwischen religiösen und nationalen Interessen. Das heißt: die Omajaden bauten den islamischen Staat auf der Grundlage des arabischen Nationalismus, setzten ihre Bindungen an den islamischen Glauben (Islamiyet) nach ihrer Bindung an die Nation hinten an und richteten so einen zweifachen Schaden an:

Erstens: Sie beleidigten die anderen Nationen und versetzten sie in Furcht.

Zweitens: Da die Prinzipien des Rassismus und Nationalismus nicht den Gesetzen von Recht und Gerechtigkeit folgen, sind sie verbrecherisch. Sie folgen nicht den Rechtsprinzipien, denn als Nationalist zieht ein Herrscher die eigene Nation vor, handelt nicht rechtmäßig.

»Die Islamiyet hat abgeschafft, was ihr (in der Zeit der) Unwissenheit voraus ging. Es gibt keinen Unterschied zwischen einem abyssinischen Sklaven und seinem Herrn vom (Stamme der) Qureysch, nachdem sie einmal den Islam angenommen haben.«

kein Ton