Brief | Siebzehnter Brief | 106
(103-107)

Außerdem ist der Tod nicht nur deinem Kind bestimmt, sondern ein Weg, den ein jeder gehen wird. Und da nun einmal die Trennung nicht ewig ist, werden wir uns später einmal im Zwischenreich oder auch im Paradiese wiedersehen. Man soll

»Der Urteilsspruch ist Allahs Sache.«

sagen. Er hat gegeben. Er hat genommen, und

soll man in Geduld danken.

Fünfter Punkt: Die selbstlose Liebe ist unter den Erscheinungsformen der göttlichen Barmherzigkeit die zarteste, schönste, willkommenste, anmutigste und ein Erleuchtung schenkender Heiltrank. Sie ist stärker als jede Liebessehnsucht. Sie ist das Fahrzeug, mit dem man rasch Gott den Gerechten erreicht. So wie sich die irdische, diesseitige Liebe nach sehr vielen Mühen in die wahre Liebe verwandelt und Gott den Gerechten findet, so auch die selbstlose Liebe, jedoch verbindet sie ohne Mühe das Herz mit Gott dem Gerechten in einer noch kürzeren, reineren Weise. Sowohl der Vater als auch die Mutter lieben ihr Kind über alles in der Welt. Wird ihnen ihr Kind aus den Händen genommen, und sind sie wahre Gläubige, so wenden sie ihren Blick von der Welt ab, und finden den wahren Wohltäter (Gott). »Weil also nun die Welt vergänglich ist«, sagen sie, »ist sie es nicht wert, dass wir unser Herz an sie hängen.« Wohin nun auch immer das Kind gegangen ist, es entsteht die Neigung, dorthin zu gehen. Und so erlangen sie eine Haltung von geistiger Größe.

Leute, die in Gottvergessenheit dahin leben und auf Irrwegen gehen, sind von der Glückseligkeit und der frohen Botschaft dieser fünf Wahrheiten ausgeschlossen. Vergleichen Sie damit, wie schmerzlich ihre Lage ist!

kein Ton