Brief | Neunzehnter Brief | 136
(118-299)

Sie veranlasst das Haus des Propheten die ursprüngliche Aufgabe die Bewahrung des Glaubens und den Dienst am Islam zu vernachlässigen. In Wahrheit leistete es in einer glänzenden und erhabenen Weise einen Dienst für den Islam und den Qur’an, wenn es auf Königsherrschaft verzichtete.

So siehe! Die Pole (Aqtab) aus den Nachkommen von Hasret Hasan, besonders die Vier Pole (Aqtab Erbaa) und insbesondere Scheich Abdulkadir Geylani der Ghaus A’sam (der große Helfer der Heiligen) und Imame (Vorbilder) aus den Nachkommen von Hasret Huseyn, besonders Seyn al-Abidin und Djafar al-Sadiq, deren jeder im Reiche des Geistes die Geltung eines Mahdis (derjenige, der auf den rechten Weg weist) hatte, welche geistige Grausamkeiten und Finsternisse beseitigten und die qur’anischen Lichter und Glaubenswahrheiten verbreiteten. Sie bewiesen, dass sie die Erben ihres Urgroßvaters waren.

Man könnte sagen: Worin liegt die Weisheit und das Gesicht der Barmherzigkeit in jener fürchterlichen blutigen Spaltung (Fitna), welche dem gesegneten Islam und dem leuchtenden Glücklichen Zeitalter zugestoßen war? Denn sie hatten keinen Zorn verdient.

Antwort: So wie im Frühling ein fürchterlicher Regensturm die in allen Arten von Pflanzen und ihren Samen wie auch die in den Bäumen schlummernden Fähigkeiten weckt und entfaltet und alle Blüten entsprechend ihrer Art öffnet, sodass sie mit ihrer naturgemäßen Tätigkeit beginnen, so wurden auch die in den Sahabis (die erste Schülergeneration) und den Tabiin (die zweite Schülergeneration), schlummernden Samenkernen gleichenden, verschiedenartigen Fähigkeiten durch die über sie hereinbrechenden Wirren wie vom Sturmwind gepeitscht und zur Entfaltung gebracht. Eine jede Gruppe befürchtete und schrie: »Feurio! Der Glaube (islamiyet) ist in Gefahr!« und eilte, diese Islamiyet zu schützen. Jede Gruppe lud sich die ihrer Begabung entsprechende Aufgabe innerhalb der islamischen Gemeinschaft auf die Schulter und bemühte sich ehrlich und aufrichtig darum. Ein Teil bemühte sich um die Wahrung der Tradition (Hadith), ein Teil um die Wahrung der Gesetze (Scharia), ein Teil um die Wahrung der Glaubenswahrheiten (iman), ein Teil um die Erhaltung (muhafasa) des Qur’an usw... Jede Gruppe übernahm eine Aufgabe. Fieberhaft setzten sie sich für die Aufgaben des Glaubens (islamiyet) ein. Viele Blumen unterschiedlichster Farbe erblühten. An allen Enden der großen, weiten Welt des Islam wurde der Same im Sturmwind verstreut. Die halbe Erde verwandelte sich in einen Rosengarten. Doch in diesem Rosengarten kamen leider mit den Rosen auch die Dornen des Sektierertums (bid’a) und seines Anhangs hervor.

Es war, als hätte die Majestät Gottes dieses Jahrhundert mit starker Hand mächtig geschüttelt, alle idealgesinnten wachgerüttelt und in Begeisterung versetzt. Und in dieser von einem Kraftzentrum ausgehenden Bewegung brachen sehr viele glänzende Exegeten, erleuchtete Gelehrte und Kenner der Hadithe und des Qur’an (Muhaddis ve Hafidh), ihre Theologen und ihre Pole nach allen Ecken der islamischen Welt auf, wanderten aus. Von Ost bis West wurden die Moslems in Aufregung versetzt, ihre Augen wurden geöffnet, sodass sie den Wert des Qur’an erkannten... Doch nun zurück zum Thema.

kein Ton