Brief | Sechsundzwanzigster Brief | 430
(427-475)

Nun also, oh Teufel! Leute, die dir zum Trotz mit Herz und Verstand ein gerechtes Urteil zu fällen vermögen, werden auf diese Weise urteilen. Ja, bei dem geringsten Beweis verstärken sie noch ihren Glauben an den Qur’an. Was aber den Weg betrifft, den du und deine Schüler zeigen: Stellt man sich einmal den Qur’an als Menschenwort vor, das heißt, wenn jener herrliche Diamant, der mit dem Thron Gottes verbunden ist, zur Erde geworfen würde, so wäre anstelle all der Macht der Nägel und der Festigkeit vieler Beweise ein einziger Beweis dazu notwendig, ihn wieder von der Erde aufzuheben und am Throne des Geistes zu befestigen, um ihn aus der Finsternis des Unglaubens zu erretten und zu den Lichtern des Glaubens zu gelangen. Das zu erreichen ist jedoch sehr schwer. Deswegen verlieren in dieser Zeit durch deine Einflüsterung unter der Vorstellung, neutral zu denken, viele ihren Glauben.

Da wandte sich der Teufel wieder zu mir und sagte:

»Der Qur’an gleicht dem Wort der Menschen. Er ist nach Art menschlicher Redewendung. Also ist er Menschenwort. Wäre er Gotteswort, müsste er auch für Ihn schicklich sein, müsste in jeder Hinsicht einen außergewöhnlichen Stil haben. Geradeso wie Seine Kunst nicht der Kunst der Menschen ähnelt, so dürften auch Seine Worte ihnen nicht ähnlich sein.«

Ich antwortete ihm:

So wie unser Prophet, mit dem Friede und Segen sei, außer in seinen Wundern und Tugenden, doch Mensch blieb in seinen Handlungen, seinem Verhalten und in seinem Benehmen, so war er auch wie ein Mensch den alltäglichen Gesetzen Gottes und Seiner Schöpfung unterworfen und an sie gebunden. Auch er war der Kälte ausgesetzt, litt unter Schmerzen usw... Er nahm in all seinem Verhalten und Benehmen keine Sonderstellung ein, sodass er seiner Gemeinde durch seine Handlungen ein Vorbild, durch seine Haltung ein Wegweiser, in seinem ganzen Umgang ein Lehrer hätte sein können. Wäre er in seinem ganzen Verhalten außergewöhnlich gewesen, hätte er nicht ganz persönlich und in jeder Hinsicht ein Vorbild sein können, nicht für jeden der vollkommene Lehrer sein können, nicht in seiner ganzen Haltung Segen und Erbarmen für die Welt sein können.

In gleicher Weise gilt: Auch der höchstweise Qur’an ist ein Führer für alle bewusstseintragenden Wesen, ein Meister für alle Menschen und Dschinnen, ein Führer für die Vollendeten, ein Lehrer für die Leute der Wahrheit. Weil dies so ist, muss er notwendigerweise sicherlich von der gleichen Art sein wie die Ausdrucks- und Redeweise der Menschen.

kein Ton