Blitz | Zehnter Blitz | 68
(58-70)

Am gleichen Tage brachte er etwa ein Okka (anderthalb Liter) Heizöl zur Moschee. Wie noch nie zuvor geschehen, blieb an diesem Tag die Tür offen und ein kleines Zicklein lief herein. Danach kam ein groß gebauter Mann herein, dachte, das Heizöl in der Kanne sei Wasser und goss das ganze Heizöl überall in der Moschee aus, in der Absicht, sie damit zu reinigen und dabei auch den Schmutz zu beseitigen, den das Zicklein neben der Seddjade (Gebetsteppich) hatte fallen lassen. Das Merkwürdige war nur, dass ihm der Geruch dabei gar nicht auffiel. Mit anderen Worten: Die Moschee wollte Mustafa Tjavush in ihrer Art ohne Worte mitteilen: »Wir brauchen dein Heizöl nicht. Ich habe dein Heizöl, auf Grund des Fehlers, den du (durch die Weitergabe dieser Mitteilung) begangen hast, nicht akzeptiert.« Es war um dieses Hinweises willen, dass sie den Mann den (eigenartigen) Geruch nicht wahrnehmen ließ. In dieser Woche konnte er die verpflichteten Gebete mehrmals nicht mit der Gemeinschaft verrichten, so sehr er sich dabei auch anstrengte; selbst in der Nacht zum Freitag nicht. Danach aber bereute er aufrichtig, suchte Vergebung und fand danach endlich wieder zu seiner ursprünglichen (Herzens)reinheit zurück.

Die anderen beiden Mustafa waren meine ehrenwerten, fleißigen, hervorragenden Schüler Mustafa aus Kuleönü und sein sehr zuverlässiger und zutiefst ergebener Freund Hafis Mustafa. Nach den Festtagen (Bayram) sandte ich ihnen eine Nachricht und ließ ihnen mitteilen, sie sollten vorläufig nicht zu mir kommen, um den Weltleuten keine Gelegenheit zu geben, uns zu belästigen und den Dienst am Qur’an zu stören. Falls sie aber doch kommen wollten, so sollte ein jeder einzeln und für sich kommen. Dann aber kamen sie eines Nachts alle drei zu gleicher Zeit. Sie beabsichtigten jedoch bei günstigem Wetter noch vor der Morgendämmerung wieder zu gehen. Dann aber geschah, was noch nie zuvor geschehen war: weder Mustafa Tjavush, noch Dhu-leyman Efendi, weder ich selbst, noch sie selbst hatten daran gedacht, klare Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Etwas hatte es uns einfach vergessen lassen. Ein jeder überließ es dem anderen, traf aber selbst keine Vorkehrungen. Sie gingen vor der Morgendämmerung. Dann aber schlug ihnen zwei Stunden lang ununterbrochen ein solcher Sturm um die Ohren, dass ich schon befürchtete, sie würden sich vor diesem Sturm nicht mehr retten können. Es hatte bis dahin in diesem Winter noch keinen solchen Sturm gegeben, noch hatte ich bis dahin irgendwen dermaßen bedauert. Als Strafe für seine Unvorsichtigkeit wollte ich ihnen nun Dhu-leyman hinterherschicken, um zu sehen, ob sie noch heil und wohlauf seien. Aber Mustafa Tjavush sagte: »Wenn er geht, wird er auch dort draußen bleiben. Dann muss auch ich hinter ihnen her, um sie zu suchen. Danach muss dann Abdullah Tjavush hinter mir her gehen.« So sagten wir den schließlich: »Wir vertrauen auf Gott!« und wir warteten.

kein Ton