Blitz | Zehnter Blitz | 67
(58-70)

Da empfing ich von der Hand der Göttlichen Liebe einen Schlag, der meinen Absichten entgegengesetzt war. Und obwohl ich acht oder neun Monate als Imam tätig war, war ich auf eine ganz ungewöhnliche Weise nicht in der Lage, wieder meinen Turban zu tragen, obwohl mir doch der Mufti dies versprochen hatte. Ich habe keinen Zweifel daran, dass dieser Schlag das Ergebnis dieses Irrtums war. Dabei war ich für Ustadh sowohl ein Gesprächspartner (muhatab) als auch sein Sekretär. Auf Grund meiner Nachlässigkeit geriet er mit der Niederschrift in Schwierigkeiten. Wie dem auch sei... Gott sei wiederum Dank: wir verstanden nun meinen Irrtum und es wurde uns klar, wie heilig dieser Dienst ist. Das gab uns die Gewissheit , dass der Ustadh Scheych Geylani hinter uns stand und gleichsam unser Schutzengel war.«

Der schwächste der Diener

Hafis Halid

Der vierzehnte Fall betrifft die drei Mustafa, die drei winzig kleine Ohrfeigen bekommen haben.

Der erste von ihnen war Mustafa Tjavush. Acht Jahre lang diente er in unserer eigenen kleinen Moschee, inklusive Ofen, einschließlich Heizöl, zusätzlich Streichhölzer. Wir haben erst später erfahren, dass er in diesen acht Jahren Heizöl und Streichhölzer aus eigener Tasche bezahlte. Besonders in der Nacht zum Freitag schloss er sich stets der Gemeinde an, insoweit keine anderen besonders dringenden Arbeiten vorlagen. Später sagten die Weltleute, wobei sie seine Herzensreinheit benutzten, zu ihm: »Man wird Hafis, einen der Schreiber der ›Worte¬¬‹, wegen seines Turbans belästigen: er sollte doch damit aufhören, heimlich (auf arabisch) zum Gebet zu rufen. Und sage diesem Schreiber auch, er solle lieber seinen Turban abnehmen, ohne dass wir erst Zwang anwenden müssen.« Dabei wussten sie aber nicht, dass es einem Mann von hohem Geist, wie Mustafa Tjavush, außerordentlich schwer fallen musste, jemandem, der im Dienst am Qur’an stand, die Mitteilung zu machen, er solle seinen Turban abnehmen. Dennoch machte er ihm diese Mitteilung.

In dieser Nacht träumte ich, dass Mustafa Tjavush mit schmutzigen Händen hinter dem Landrat (kaymaqam) meine Kammer betrat. Am nächsten Tag fragte ich ihn: »Mustafa Tjavush, mit wem hast du dich heute getroffen? Ich habe dich im Traum mit schmutzigen Händen hinter dem Landrat gesehen.« Er antwortete: »Leider ja. Der Schulze (muhtar) hatte mir etwas derartiges gesagt, damit ich es dem Schreiber mitteilen solle. Ich wusste nicht, was dahinter steckt.«

kein Ton