Blitz | Siebzehnter Blitz | 198
(163-203)

So gleicht denn auch ein jedes Tier einem solchen göttlichen Palast. Besonders der Mensch ist das schönste Exemplar in diesem Schloss und das wunderbarste Wesen in diesem Palast. Einige der Juwelen dieses Palastes, den man »Mensch« nennt, kommen aus der Welt der Geister, einige aus der Welt der Abbildungen und Beispiele und aus der Wohlverwahrten Tafel (Lauh-i Mahfudh), wieder andere aus der Welt der Lüfte und der Winde, aus der Welt des Lichtes oder aus einer der Welten anderer Elemente. Und so ist auch er ein solch wunderbarer Palast, dessen Bedürfnisse sich bis in die Ewigkeit hinein ausstrecken und dessen Hoffnungen sich über alle Regionen der Himmel und der Erde ausstrecken und der seine Verbindungen und Interessen mit allen Epochen in dieser und in jener Welt hat.

Wohlan denn, oh Mensch, der du dich selbst für einen Menschen hältst! Da deine wahre Natur nun einmal so beschaffen ist, kann Der, welcher dich erschaffen hat, nur einer sein, für Den diese und jene Welt eine Wohnstatt, Erde und Himmel eine Seite sind, Der über Zeit und Ewigkeit wie über Gestern und Morgen herrscht. Da dies aber nun einmal so ist, kann des Menschen wahrhaft Angebeteter, sein Zufluchtsort, sein Erlöser, nur Der sein, Der die Erde und die Himmel regiert und die Zügel über diese und die künftige Welt in Seinen Händen hält.

Zweiter Hinweis: Es gibt da noch einige Toren, die, weil sie die Sonne nicht wahrnehmen können, beginnen, wenn sie sie in einem Spiegel erblicken, sich in ihren Spiegel zu verlieben. Sie versuchen nun Ihn mit sehr viel innerer Bewegung zu bewahren und zu erhalten, damit die Sonne in ihm nicht verloren gehe. Wann immer ein solcher Tor sich realisiert, dass die Sonne mit dem Tode des Spiegels nicht stirbt und nicht verloren geht, wenn der Spiegel zerbricht, so wendet er all seine Liebe der Sonne im Himmel zu. Er versteht nun, dass die Sonne, die er im Spiegel erblickt hatte, von diesem Spiegel nicht abhängig ist. Es ist vielmehr die Sonne, die den Spiegel in seiner Funktion erhält und ihm zu seinem Glanz und seinem Licht verhilft. Der Fortbestand der Sonne ist nicht von dem Spiegel abhängig, vielmehr ist der Fortbestand des lebendigen Glanzes in dem Spiegel abhängig von der Erscheinung der Sonne.

Oh Mensch! Dein Herz, deine Identität und deine Natur sind dieser Spiegel. Diese intensive Liebe zur Beständigkeit, wie sie sich in deiner Natur (fitra) und in deinem Herzen finden, sollte nicht deinem Spiegel, nicht deinem Herzen und auch nicht deiner Natur gehören, sondern dem Aufscheinen des Beständigen in Seiner Majestät, dessen Manifestation der Widerschein in deinem Spiegel ist, entsprechend dessen Fähigkeit. Doch auf Grund deiner Torheit richtet sich das Antlitz deiner Liebe auf andere Orte.

kein Ton