Blitz | Siebzehnter Blitz | 197
(163-203)

Während er doch nur der Pförtner ist, hält er sich selbst dann für einen König. Aber er tut auch sich selber Unrecht. Ja er öffnet sogar den Weg zu einer Art unbewussten Abgötterei. Der General, der eine Festung erobert, kann in der Tat nicht die Beute, den Sieg und die Ehre für sich beanspruchen, die seiner Armee zukommen. Der Meister (Ustadh) und geistliche Führer (Murshid) sollte nicht als die Quelle und der Ursprung, sondern vielmehr als ein Spiegelreflex, eine Art Verkörperung angesehen werden. Zum Beispiel: Licht und Hitze gelangen zu dir mit Hilfe eines Spiegels. Wenn du nun aber vergisst, dass die Sonne deren Ursprung ist und du dem Spiegel dankbar wärest statt der Sonne, so wäre das irrsinnig. Der Spiegel sollte in der Tat erwähnt werden, denn in ihm erscheint (mas’har) ja die Sonne. So gleichen denn Herz und Verstand (ruh) des Lehrers (Murshid) einem solchen Spiegel. Er ist der Reflektor jenes Segens, der von Gott dem Gerechten ausgeht. Er ist das Werkzeug, mit dessen Hilfe er sich in seinen Schülern (Muried) widerspiegelt. Er sollte ihm im Hinblick auf diesen Segen keinen höheren Status einräumen als den eines Mittlers. Ja es geschieht manchmal sogar, dass ein Ustadh, den man für die Quelle hält, weder die Reflexion (mas’har) noch der Reflektor (masdar) ist. Vielmehr glaubt einer seiner Schüler der Segen, den er empfängt, entsprechend der Reinheit seiner Aufrichtigkeit, der Stärke seiner Verbundenheit und der Begrenztheit seiner Sichtweise, käme aus dem Geist des Spiegels seines Ustadh, so wie einige Leute kraft ihrer magnetischen Ausstrahlung ein Fenster zur Welt der Gleichnisse öffnen, indem sie aufmerksam in einen Spiegel starren und dann wunderbare und seltsame Dinge darin erblicken. Doch sie sind nicht in dem Spiegel. Indem sie ihre Aufmerksamkeit auf den Spiegel richten, öffnet sich in ihrer Imagination außerhalb des Spiegels ein Fenster, worin sie dann derartige Dinge erblicken. Es ist aus diesem Grund, dass manchmal ein aufrichtiger Schüler weiter fortgeschritten ist als sein etwas beschränkter Scheich. Er kehrt dann zurück, leitet seinen Scheich und wird so der Scheich seines Scheichs.

Vierzehnte Notiz

Besteht aus vier kurzen Hinweisen auf die Einheit Gottes (Tauhid)

Erster Hinweis: Oh du Anbeter der Ursachen! Du erblickst einen wunderbaren Palast, der aus einzigartigen Juwelen erbaut wurde und der sich noch im Bau befindet. Einige dieser Juwelen, die zum Bau verwendet werden, findet man nur in China, andere in Andalusien, wieder andere im Jemen, während man einige von ihnen ausschließlich in Sibirien findet. Wenn du nun siehst, wie es gebaut wird und wie dabei alle diese kostbaren Steine am selben Tag von Norden, Süden, Osten, Westen gesammelt und herbeigeschafft werden, würdest du dann etwa noch daran zweifeln, dass der Baumeister, der dieses Schloss erbaut, ein Wundertäter ist, der die ganze Welt regiert?

kein Ton