Blitz | Siebzehnter Blitz | 195
(163-203)

gibt es noch eine indirekte Bedeutung, und diese ist folgende: »Esst nicht von solchen Gaben, die nicht den wahren Geber aller guten Gaben in Erinnerung rufen und nicht in Seinem Namen gegeben worden sind!« Weil dies aber so ist, sollte sowohl der, der etwas gibt »im Namen Gottes!«, als auch der, der etwas annimmt »im Namen Gottes!« sagen. Sagt er es nicht, du aber siehst dich gezwungen, es dennoch anzunehmen, sage: »im Namen Gottes!«, schaue auf die Hand der göttlichen Barmherzigkeit über ihm, küsse sie in Dankbarkeit, und nimm es an. Also lenke deine Blicke von der Gabe auf den Akt des Gebens und lenke dann deine Gedanken von diesem Akt des Gebens auf den wahren Geber aller Guten Gaben. Diese Art zu denken ist auch eine Art zu danken. Danach magst du noch, so du willst, für den offensichtlichen Mittler ein Gebet sprechen. Denn durch seine Hand wurde dir diese Gabe überbracht.

Was diejenigen, welche die offensichtlichen Ursachen anbeten, so täuscht, sind die beiden Dinge, die entweder zusammenkommen oder beieinander sind, was man als eine Übereinkunft bezeichnet; das heißt, sie stellen sich vor, dass sie einander bedingen. Wenn nun zudem das Fehlen eines Dinges die Ursache dafür ist, dass eine Spende nicht zu Stande kommt, denkt man, dass die Anwesenheit dieses Dinges auch der Grund für das zu Stande kommen der Spende ist. Wer aber nun seine Huldigung und seine Dankbarkeit diesem Dinge darbringt, begeht einen Fehler. Denn das zu Stande kommen einer Gnadengabe ist das Ergebnis aller Bedingungen und Umstände dieser Gnadengabe, während das Ausbleiben einer Spende dadurch zu Stande kommen kann, dass eine einzige Bedingung nicht erfüllt ist.

Zum Beispiel: Ein Mann, der den Bewässerungskanal einer Gartenanlage nicht öffnet, ist Grund und Ursache dafür, dass der Garten austrocknet und keine Früchte mehr bringt. Doch das Gedeihen von Früchten in diesem Garten ist von hunderterlei Bedingungen abhängig, neben den Pflichten dieses Mannes. Und die Früchte treten ins Dasein durch die Macht und den Willen ihres Herrn, der ihre wahre Ursache bestimmt. So verstehe denn nun, wie deutlich doch der Irrtum jener Spiegelfechter ist und wie verkehrt jene handeln, die die Ursachen anbeten!

So ist denn in der Tat die Übereinkunft das eine und die Ursache das andere. Du empfängst z.B. eine Gabe. Die Absicht einer Person, sie dir zukommen zu lassen, ermöglicht eine Übereinkunft, ist aber nicht die Ursache dieser Gabe.

kein Ton