Blitz | Siebzehnter Blitz | 199
(163-203)

Weil dies aber so ist, sage: »Oh Beständiger! Du bist es, der beständig ist und bleibt.« Das heißt: »Da es nun einmal Dich gibt und Du der Beständige bist! Lass nun all das, was Flüchtigkeit und Vergänglichkeit und das Nicht-Sein fordern, an uns geschehen! Es ist nicht von Bedeutung!...«

Dritter Hinweis: Oh Mensch! Der seltsamste Charakterzug (hal), den der Allweise Schöpfer in deine Natur (mahiyet) hineingelegt hat, ist der: Du kannst manchmal deinen Platz in der Welt (dunya) nicht finden. Wie ein Mensch, der in seinem Gefängnis zu ersticken droht und stöhnt: »Ach! Ach!«, kriechst du, obwohl du dich doch nach einem weiträumigeren Platz als dieser Erde (dunya) sehnst, in ein winzig kleines Etwas, eine Erinnerung, einen Augenblick hinein und lässt dich darin nieder. Dein Herz und dein Verstand, die in dieser riesig großen Welt keinen Platz finden können, lassen sich in diesem winzig kleinen Etwas nieder. Mit deinen intensivsten Gefühlen wanderst du in diesem kurzen Augenblick, in diesem kleinen Stückchen einer Erinnerung umher.

Und er gab deiner Natur derartige Werkzeuge des Geistes und subtile innere Organe, dass einige von ihnen in der Lage wären, die ganze Welt (dunya) zu verschlingen ohne satt zu werden, während andere von ihnen noch nicht einmal ein winzig kleines Stäubchen in sich aufnehmen können. So wie wir es nicht aushalten können, wenn wir auch nur ein Haar im Auge haben, wo doch der Kopf einen Stein im Gewicht von einem Batman (= 7 kg) aushalten kann, so können auch diese feinen innerlichen Organe noch nicht einmal das Gewicht eines Haares vertragen, d.h. einen unbedeutenden Zustand (hal), der aus einer Gottvergessenheit, einem Irrglauben herrührt. Ja sie gehen manchmal sogar daran zu Grunde und verlöschen.

Weil dies aber nun einmal so ist, nimm dich in Acht, tritt aufmerksam auf und hüte dich, dass du nicht versinkst! Ertrinke nicht in einem Häppchen, einem Wort, einem Korn, einem Funken, einem Wink oder Kuss! Versenke nicht diese großartigen feinen innerlichen Organe, die die Welt verschlingen könnten, in ihnen! Denn es gibt ganz kleine Dinge die ganz große Dinge gewissermaßen verschlingen könnten. So wie der Himmel mit all seinen Sternen in ein kleines Stückchen Glas eingehen und darin ertrinken kann, die meisten Seiten deiner Handlungen und Blätter deines Lebens in dein Erinnerungsvermögen, klein wie ein Senfkorn, eingehen können, so gibt es auch ganz kleine Dinge, die solche großen Dinge gewissermaßen verschlingen, verschlucken können.

kein Ton