Blitz | Fünfundzwanzigster Blitz | 305
(290-311)

Er blieb nicht auf der Stufe eines Tieres stehen. Er wurde Mensch. Er wurde Muslim. Er erfreute sich lange Zeit seiner Gesundheit. Es erging ihm wohl. Obgleich er damit Gnadengaben in hohem Maße erhalten hatte, entglitten sie wieder seinen Händen durch manche Störungen oder, weil er sich einiger Gnadengaben wie Gesundheit und Wohlergehen nicht würdig erwiesen hatte, oder durch seine Böswilligkeit, durch Missbrauch oder seine Hand vermochte sie nicht mehr zu erreichen. Nun klagt er, zeigt sich ungeduldig, sagt: »Was habe ich getan, dass mir solches widerfuhr?« und kritisiert mit dieser Haltung Gott den Herrn. Das ist schlimmer noch als eine äußerliche Krankheit, eine Erkrankung der Seele. Ähnlich wie ein Kämpfer, der mit gebrochener Hand weiter kämpft, verschlimmert er sein Übel noch durch seine Klage.

»Sie sagen, wenn ein Übel sie schlägt: Von Allah sind wir und zu Ihm werden wir wieder zurückkehren.« (Sure 2, 156)

Vernünftig ist, wer mit diesem Geheimnis sich in Geduld ergibt, bis diese Krankheit ihre Aufgabe erfüllt hat und vorübergeht...

Neunzehntes Heilmittel: Alle Namen Gottes, der vollkommen ist in Seiner Schönheit, sind, wie der Titel »Die schönsten Namen« Gottes, des Einzigartigen, anzeigt, vollendet und schön. Innerhalb des Seins aber ist das Leben der feinste, schönste, umfassendste Spiegel der Einzigartigkeit (Gottes). Der Spiegel der Schönheit ist schön. Der Spiegel, welcher den Wert der Schönheit aufzeigt, verschönert sich, denn was an Schönheit in diesen Spiegel hineinfällt, ist schön. So ist auch das, was ins Leben hineinkommt, vom Standpunkt der Wahrhaftigkeit betrachtet, schön. Denn es zeigt die schönen Ornamente der schönen Namen (Gottes), die schön sind. Das Leben, verliefe es in Gesundheit und stetem Wohlergehen, wäre eintönig, die Spiegelung unvollständig. Ja, es wäre in dieser Hinsicht wie nichtig, gleichsam eine Negation, ließe Hohlheit empfinden und Langeweile aufkommen. Der Wert des Lebens würde gemindert. Der Sinn des Lebens würde in Langeweile verkehrt. Der Mensch in seiner Langeweile wirft sich entweder in Ausschweifungen oder in Vergnügungen, damit die Zeit rascher vergehe. Wie eine Zeitspanne, die er im Gefängnis verbringen muss, betrachtet er die Zeitspanne seines Lebens mit feindseligen Augen, möchte die Zeit totschlagen, damit sie ihm rascher vergehe. Doch ein Leben, das ständig sich wandelt und niemals sich gleicht, das wie eine Reise ständig in Aufbruch und Bewegung abrollt, lässt seinen Wert verspüren, lässt Sinn und Bedeutung der (Lebens)zeit erkennen...

kein Ton