Blitz | Fünfundzwanzigster Blitz | 303
(290-311)

Ja, Kranke zu pflegen ist für Gläubige ein hohes Verdienst. Sich nach dem Wohlergehen der Kranken zu erkundigen und sie zu besuchen, ohne ihnen lästig zu fallen, ist ein »lobenswerter Brauch« und eine Buße für die Sünden. Es gibt ein Hadith, das sagt: »Bittet die Kranken um ihr Gebet, denn ihre Gebete werden angenommen.« Besonders dann, wenn der Kranke ein Verwandter ist, der eigene Vater oder die eigene Mutter, ist der Dienst an ihnen bedeutsam wie ein Gottesdienst und birgt in sich bedeutsamen Lohn. Das Herz der Kranken zufriedenzustellen, ihnen Tröstung zu bringen, ist wie ein bedeutsames Almosen. Glücklich ist der Sohn, der sich um Vater und Mutter in ihrer Krankheit kümmert, ihre empfindsamen Herzen zufriedenstellt, und sie um ihre Gebete bittet. Ja, vor jenem treuen Bild, das die Haltung eines Sohnes, der in völliger Hochachtung und selbstloser Liebe, wie sie eines Sohnes würdig sind, die selbstlose Liebe seiner Eltern, welche die am höchsten zu achtende Grundlage menschlichen Gemeinschaftslebens ist, in den Tagen ihrer Krankheit erwidert, und menschliche Erhabenheit und Größe zeigt, rufen sogar auch die Engel »Mascha-a?llah , Barek-a?llah!« rühmend und preisend aus. Es gibt tatsächlich während einer Krankheit sehr angenehme und erfreuliche Genüsse, welche durch die selbstlose Liebe, das Mitleid und die Barmherzigkeit um ihn herum sichtbar werden, und den Schmerz der Krankheit zu nichts werden lassen.

Dass sein Gebet angenommen wird, ist für einen Kranken eine Angelegenheit von einiger Wichtigkeit.

Ich habe seit dreißig, vierzig Jahren um die Heilung von einer Krankheit, die Rheuma heißt, gebetet. Ich habe verstanden, dass die Krankheit geschickt wurde um des Gebetes willen... Ich habe verstanden, dass das Gebet erst im Jenseits seine Frucht bringt, weil das Gebet nicht durch das Gebet, d.h. das Gebet nicht durch sich selbst aufgehoben werden kann *. Die Krankheit ist auch selbst eine Art Anbetung, und der in ihr seine Schwäche begreift, nimmt am Throne Gottes seine Zuflucht. Es kam mir deshalb während der dreißig Jahre, die ich um Genesung betete, ohne dass mein Gebet äußerlich sichtbar angenommen worden wäre, niemals in den Sinn, das Gebet aufzugeben. Denn Krankheit ist eine Zeit des Gebetes, Heilung nicht die Folge des Gebetes. Wenn also der barmherzige Arzt und Herr Genesung schenkt, schenkt Er sie aus Seiner Fülle. Wenn aber das Gebet nicht in der von uns gewünschten Form erhört wurde, kann man nicht sagen, es sei nicht angenommen worden. Der allweise Schöpfer weiß es besser und schenkt zu unserem Wohlergehen, was uns zum Besten dient. Manchmal verwandelt Er ein dem Weltlichen zugewandtes Gebet, erhört es um unseres Heiles willen im Jenseits... und solcherart nimmt Er es an.

kein Ton