Blitz | Sechsundzwanzigster Blitz | 326
(312-372)

Als allererstes betrachtete ich das Gesicht des Todes, das alle in Schrecken versetzt und das als das Allerschrecklichste dargestellt wird. Ich sah im Lichte des Qur?an:

Der Schleier des Todes ist zwar finster, schwarz und hässlich; für einen Gläubigen aber ist sein wirkliches Antlitz schön und von guter Ausstrahlung. Und in vielen Abhandlungen stellte sich diese Tatsache mit unwiderlegbar sicheren Beweisen heraus. Wie wir schon in vielen Abhandlungen wie in dem »Achten Wort« und in dem »Zwanzigsten Brief« erläuterten, ist der Tod keine Hinrichtung, keine Trennung, sondern der Anfang des ewigen Lebens, sein Anbeginn und der Feierabend von der Mühsal des Lebensauftrages, eine Entlassung und ein Ortswechsel. Er ist ein Wiederzusammentreffen mit den Scharen der Freunde, die in das Zwischenreich ausgewandert sind. Durch dergleichen Wahrheiten wie diese, erkannte ich das wahre, schöne Gesicht des Todes. Nicht fürchtend, sondern in einer Hinsicht sehnsüchtig betrachtete ich das Antlitz des Todes. Ich verstand nun ein Geheimnis, das den Ordensleuten entsprechend in dieser Verbundenheit mit dem Tod liegt.

Dann betrachtete ich mir die Jugendzeit, die in ihrem Vergehen mich wie jeden zum Weinen bringt, über die jeder entzückt ist, deren Liebhaber ein jeder ist, und die mit Sünden und in Gottvergessenheit vergeht und vergangen ist. In ihrem derartig schönen, geschmückten Kleid erkannte ich ein überaus hässliches, trunkenes, berauschtes Gesicht. Hätte ich ihren Sinn nicht schon vorher erkannt, so hätte sie mich für hundert Jahre zum Weinen gebracht ? falls ich so lange auf Erden verweilt hätte ? nachdem sie mich für einige Jahre berauscht und zum Lachen gebracht hatte. Wie auch einer derer, denen es so ergangen war unter Tränen gesagt hat:

Das heißt: »Ach könnte meine Jugendzeit eines Tages zurückkehren, würde ich mich bei ihr beklagen, welch traurige Zustände dieses Altsein über mich brachte.«

Tatsächlich weinen die Alten ? wie der obige ? die den Sinn der Jugendzeit nicht kannten, indem sie sie bedauern und sich nach ihr sehnen, wenn sie an sie zurückdenken. In Wirklichkeit ist die Jugend ein ganz besonders solventes Handelsgut, ein guter und schöner Anlass zu segensreichen Taten, wenn sie von den Gläubigen, den Leuten des Herzens, d.h. Leuten, die sich ständig der Gegenwart Gottes bewusst sind und die ihre Sinne beisammen und das Herz am rechten Fleck haben, für Gottesdienst, für segensreiche Taten und für einen Handel ausgegeben wird, der für das Jenseitige nutzt. Und diese Jugend ist für diejenigen, die sie nicht missbrauchen, sondern die ihre religiöse Pflicht kennen, ein Geschenk Gottes, das wertvoll ist und froh stimmt.

kein Ton