Blitz | Achtundzwanzigster Blitz | 378
(374-391)

Zweitens: Feylula. Dies ist die Zeit zwischen dem Nachmittagsgebet bis zum Sonnenuntergang. Der Schlaf (zu dieser Zeit) schadet dem Ablauf des Lebens, d.h die aus diesem Schlaf entstandene Schläfrigkeit verursacht für die Lebensspanne dieses Nachmittags, die dadurch eine verkürzte Form annimmt, einen Zustand des Halbschlafs, wodurch in ihr eine nahezu spürbare Lücke entsteht. Aber auch im übertragenen Sinne erscheint es, da die wichtigsten Ergebnisse dieses Tages, die materiellen wie die spirituellen, sich bereits nach dem Nachmittagsgebet abzuzeichnen beginnen, so, als könne man nun diese wegen der Zeit, die man verschlafen hat, nicht mehr absehen, als habe man diesen Tag gar nicht gelebt.

Drittens: Qaylula (= Mittagsrast). Der Schlaf zu dieser Zeit gehört zur Gelobten Sitte. Sie reicht vom Vormittag (Duha) bis zum Ende des Mittagsgebetes (Dhuhr). Er wird deshalb mit zur Sunna gerechnet, da dieser Schlaf es ermöglicht, während der Nacht zum Gebet (Tahaddjud) aufzustehen. Auf der arabischen Halbinsel hat die Gewohnheit des Volkes in dieser Gegend zur »Mittag (Dhuhr)« genannten Zeit wegen der starken Hitze eine Arbeitspause (einzulegen) diese Gelobte Sitte noch weiter verstärkt. Der Schlaf (zu dieser Zeit) dient dazu, die Lebenszeit zu verlängern und ist zugleich auch eine Quelle zur Vermehrung des Lebensunterhaltes. Denn eine halbe Stunde Pause (Qaylula) zu dieser Zeit entspricht zwei Stunden Nachtschlaf. Das heißt, dem Leben werden jeden Tag noch anderthalb Stunden hinzugefügt. Für die Lebenszeit, die dazu dient, für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten, werden aus der Hand des Schlafes, der der Bruder des Todes ist, noch anderthalb Stunden gerettet, belebt und der Zeit zu arbeiten hinzugefügt.

Said Nursi

Tesbihat
»Und auch das ist schön.«

»Tausend mal Tausend Segenswünsche und Tausend mal Tausend Friedensgrüße sei dir oh Prophet Gottes.«

Während ich dies in den Tesbihat nach dem Gebet (namaz) rezitierte, sah ich wie sich in weiter Ferne ein subtiler Punkt entfaltete. Zwar war ich nicht in der Lage, alles zu erfassen, doch will ich hier nach Art eines Hinweises ein, zwei Sätze dazu sagen...

Ich sah, dass die Welt der Nacht einer neu eröffneten Wohnstatt dieser Welt gleicht. Ich betrat diese Welt zur Zeit des Nachtgebetes. Da der Mensch in seinem Wesen durch seine außergewöhnliche Vorstellungskraft mit der ganzen Welt verbunden ist, sah ich diese ganze riesige Welt in jener Nacht als eine Wohnstatt. Alle Lebewesen und die Menschen wurden kleiner und kleiner, bis sie schließlich so klein waren, dass man sie gar nicht mehr sehen konnte. So beobachtete ich denn in meiner Vorstellung nur noch die geistige Persönlichkeit Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, die diese Wohnstatt belebte, sie mir vertraut machte und mit Licht erfüllte. Wie ein Mensch, der die Anwesenden grüßt, wenn er ein Haus betritt, war ich von dem Wunsch überwältigt, zu sagen:

»Tausend mal Friede sei mit dir oh Prophet!« *
kein Ton