Wort | Einundzwanzigstes Wort - Die Wunden des Herzens | 403
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Zweites Heilmittel:


»Es gibt keinen Zwang im Glauben.«

Es gibt nun einmal vier richtige Wege (mezheb) und es ist vorzuziehen, dass ein Mensch, der sich selbst im Zweifel ist, seine Fehlerhaftigkeit eingesteht, was ihn zur Vergebung führt, statt seine Handlung als schön und gut anzusehen, was zu seinem Stolz führt. Das heißt, es ist für einen Menschen besser, der sich selbst im Zweifel ist, seine Handlung als mangelhaft zu betrachten und um Vergebung zu bitten, statt seine Handlung als schön und gut zu betrachten und dem Stolz zu verfallen. Da dies also nun einmal so ist, wirf deinen Zweifel von dir. Sage zu dem Teufel: »Dieser Zustand ist geradezu zwanghaft. Es ist ja schwierig zu wissen, was in dieser Lage das Richtige ist. Das widerspricht jedoch der Ungezwungenheit im Glauben. Es ist unvereinbar mit dem Grundsatz:


»Der Glaube ist leicht (zu praktizieren).«

und


»Es gibt keinen Zwang im Glauben.«

So entspricht meine Handlung (mit dieser Einstellung) sicherlich irgendeinem (dieser vier) richtigen Wege (mezheb). Und das ist für mich ausreichend. Und (diese Einstellung) ist zugleich ein Fahrzeug hin zu einem Gebet (niyaz) der (tief innerlichen Erschütterung und) Zerknirschung um Vergebung meiner Fehler und um Annahme meiner fehlerhaften Handlung, da ich wenigstens meine Schwäche eingestehe, das Gebet (ibadet) so zu verrichten, wie es sich gebührt und also in Reue und flehendlichem Gebet meine Zuflucht zur göttlichen Barmherzigkeit (merhamet) nehme.«

kein Ton