Wort | Neunundzwanzigstes Wort - Zweites Kapitel | 815
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Zweite Problemstellung: Der Tod der Welt wird geschehen. Der Beweis für dieses Geschehnis ist der Konsens aller vom Himmel geoffenbarten Religionen, das Zeugnis der Leute von reinem Gemüt, der Hinweis aller Veränderungen, Verwerfungen, Verwandlungen in diesem Kosmos. Des Weiteren legen eine ebenso große Anzahl lebendiger Welten, ja ganzer, in ständiger Umwandlung begriffener Universen durch ihren Tod in diesem Weltengasthaus dafür Zeugnis ab, wie es Jahre in den Epochen (ihrer Geschichte) gibt, dass auch diese unsere reale Welt genauso sterben wird wie sie.

Wenn du dir von dem Todeskampf dieser Welt entsprechend dem Hinweis der Qur´anverse eine Vorstellung machen willst, so bedenke, dass die Bestandteile unseres Kosmos durch eine äußerst genaue und erhabene Ordnung miteinander verbunden sind. Sie sind durch eine unsichtbare, hochempfindliche, feinstoffliche Schnur miteinander verbunden und (diese Verbindung) befindet sich in einer so sensiblen inneren Ordnung, dass diese Welt bereits in Todeswehen gerät, wenn auch nur ein einziger Himmelskörper aus der (Zahl der) Gestirne am hohen (Himmel über uns) den Befehl »Kun« (Sei!) oder »Verlasse deine Bahn!« erhält. Die Sterne werden zusammenstoßen, die Gestirne werden in Wallung geraten. In dem unendlich großen Weltall wird sich dann ein großes Wehgeschrei erheben, wie das fürchterliche Getöse von Millionen Kanonen, deren Kugeln Himmelskörpern gleichen. Sie werden aneinander stoßen und Funken sprühen. Die Berge werden sich in die Luft erheben, die Meere brennen, die Erde eingeebnet. So wirbelt denn der Urewige Allmächtige in diesem Sterben, in diesem Todeskampf den Kosmos durcheinander. Die Hölle und das, was in ihr ist, ziehen sich auf die eine Seite, das Paradies und das, was zu ihm gehört, auf die andere Seite zurück. (In dieser ihrer neuen, doppelten Gestalt) zeigt sich uns die jenseitige Welt.

Dritte Problemstellung: Die Auferstehung dieser Welt, die sterben wird, ist möglich.

Denn wie schon im Zweiten Grundsatz bewiesen wurde, gibt es für die Macht Gottes keinen Mangel. Die uns gegebene Notwendigkeit aber ist sehr stark. Und unser Problem hier gehört (in den Bereich) der möglichen Dinge. Wenn für eine Sache, die möglich ist, eine besonders starke Notwendigkeit besteht, und für die Macht dessen, der es tun soll, keine Mangelhaftigkeit gegeben ist, dann kann man (diese Sache) nicht einmal mehr als nur möglich, man muss sie schon als bereits geschehen betrachten.

kein Ton