Wort | Zweiunddreißigstes Wort | 994
(925-1007)

Willst du genauso die Erscheinungen der Namen Gottes des Gerechten, »der Wahrhaftige und Gerechte (Haqq)«, »der Erbarmer und der Barmherzige«, in seiner Gerechtigkeit und Weisheit sehen, betrachte Sein großartiges Heer, das aus vierhunderttausend Völkern von Pflanzen und Tieren besteht und dessen Zelte im Frühling auf der Erdoberfläche errichtet werden. Alle haben, jedes für sich, ein besonderes Kleid, eine besondere Nahrung, eine besondere Waffe, eine besondere Lebensart, einen besonderen Auftrag, eine besondere Art der Entlassung aus dem Dienst. Sie haben kein Vermögen, um ihre Bedürfnisse zu sichern, und keine Sprache, um diese Wünsche zu äußern. Betrachte die Namen, »der Wahrhaftige und der Gerechte (Haqq), der Erbarmer (Rahman), der Versorger (Rezzaq), der Barmherzige (Rahim) und der Freigiebige (Kerim) und siehe ihre Ausgewogenheit und Wohlordnung im Umfang ihrer Weisheit und Gerechtigkeit, wie sie versorgen, lenken und leiten, ohne zu irren, ohne zu vergessen, und ohne etwas zu verwechseln. Könnte etwa ein anderer in einer Angelegenheit, die mit einer so in Erstaunen versetzenden umfassenden Ordnung und Wohlausgewogenheit verrichtet wird, seine Hand im Spiele haben? Wer, außer dem Einzigen, dem Allweisen, dem, der aller Dinge mächtig ist, könnte auch nur seine Hand nach dieser Kunstfertigkeit, dieser Umsicht, dieser Herrschaft, dieser Leitung ausstrecken? Welche Ursache könnte sich da noch einmischen?

Vierte Anmerkung: Du sagst: Wenn die verschiedene Arten meiner Liebe, also die Liebe für Speisen, zu mir selbst (nefs), zu meiner Lebenspartnerin, zu meinen Eltern, zu meinen Kindern, zu meinen Freunden, zu den Freunden Gesandten Gottes, die Liebe für schöne Dinge, für den Frühling und für die Welt so sind, wie der Qur´an es befiehlt, welche Ergebnisse brächte denn das und wo läge denn da der Nutzen?

Antwort: Um alle Ergebnisse zu erklären, müsste man ein dickes Buch schreiben. Für hier wollen wir aber nur kurz auf ein, zwei Ergebnisse hinweisen. Zunächst wollen wir die unmittelbaren Folgen (für das Leben ) in dieser Welt erklären und anschließend die Ergebnisse, die im Jenseits in Erscheinung treten, erwähnen. Es ist dies wie folgt: Wie schon oben erklärt, haben die Arten der Liebe, wie die der Gottvergessenen und der Weltleute, die Liebe auf eigene (nefs) Rechnung, in dieser Welt viel Unglück, Schmerz und Leid, doch wenig Freude, Genuss und (Seelen)ruhe gebracht. Zum Beispiel wird die selbstlose Liebe (shefqat) in ihrer Ohnmacht zu einem schmerzvollen Unglück. Liebe (muhabbet) wird in der Trennung zum leidvollen Feuer. Genüsse werden wegen ihrer Vergänglichkeit zu einem giftigen Trank. Was aber das Jenseits betrifft, so werden sie entweder - weil sie nicht für Gott den Gerechten waren - nutzlos oder - wenn sie von unerlaubten Dingen kamen - zur Strafe.

kein Ton