Brief | Elfter Brief | 54
(51-55)

So vermag denn in der Tat die wilde Gier unserer Zeit (eine Erinnerung) an die offensichtliche Grausamkeit in vorislamischer Zeit (wachzurufen), als Mädchen noch in wilder Eifersucht lebendig begraben wurden und das Tor zu erbarmungsloser Ruchlosigkeit zu öffnen. Und so bestätigen denn gleich diesem alle qur’anischen Satzungen das Gebot:

»Wir haben dich einzig als Barmherzigkeit für alle Welten gesandt.« (Sure 21, 107)

Viertes Thema:

»Und der Mutter ein Sechstel.« (Sure 4, 11)

So hat denn diese Art einer mehr ärgerlichen als bürgerlichen Zivilisation, so wie sie den Töchtern einen größeren Anteil gibt, als das, was ihr gerechter Anteil ist, ein großes Unrecht begangen und begeht sie ein noch weit größeres Unrecht, indem sie der Mutter nicht den gerechten Anteil gibt, der ihr gerechterweise zusteht. Ist doch in der Tat die Liebe der Mutter, welche des Herrn Allbarmherzigkeit in ihrer ehrenvollsten, süßesten, tiefgründigsten und lieblichsten Form ist, unter den Grundgesetzen des Alls das ehrenwerteste und ehrwürdigste Gesetz (haqiqat). Eine Mutter ist eine Freundin, so großzügig (kerim) und so barmherzig und zu jedem Opfer bereit, dass eine Mutter, von dieser Liebe getrieben, all ihr Hab und Gut, Leib und Leben, für ihr Kind zum Opfer bringt. Noch auf der einfachsten und untersten Ebene der Mütterlichkeit wird selbst noch ein ängstliches Huhn in einem (Ausdruck eines) winzig kleinen Fünkleins dieser (göttlichen) Liebe selbst noch einen Hund anspringen, sich einem Löwen entgegenwerfen, um ihr Junges zu verteidigen.

kein Ton