Brief | Neunzehnter Brief | 125
(118-299)
Vierter Hinweispunkt

Die Berichte, die uns der Ehrwürdige Botschafter, mit dem Friede und Segen sei, aus nicht unmittelbar einsehbaren Bereichen durch die Übermittlung des Herrn alles Unsichtbaren mitgeteilt hat, lassen sich weder zählen noch berechnen. Entsprechend unserem Hinweis auf die Arten dieser Berichte im Fünfundzwanzigsten Wort, das den Charakter des Qur’an als Wunder betrifft und dieses zum Teil erklärt und beweist, beziehen wir jetzt dieses Wort auf die Erklärung des Berichtes, den er aus der verborgenen Welt über die vergangenen Zeiten und deren Propheten gegeben hat, als auch auf die Wahrheiten über Gott, über die Welt und über das Jenseits und wollen auch auf einige der vielen genauen Voraussagen hinweisen, die Gottes Botschafter über seine Gefährten gemacht hat, seine Familie und seine Gemeinde. Doch zuerst wollen wir sechs Grundsätze zur Einleitung erklären, damit diese Wahrheit vollständig verstanden werden kann.

Erster Grundsatz: Es könnte in der Tat jede Haltung und Handlung des Ehrwürdigen Propheten, mit dem Friede und Segen sei, Zeugnis für seine Wahrhaftigkeit und für sein Prophetentum ablegen, doch braucht nicht jede Haltung und Handlung wunderbar zu sein. Denn Gott der Gerechte hat ihn uns in Menschengestalt gesandt, sodass er den Menschen in ihren gesellschaftlichen Verhältnissen Führer und Vorbild sein möge, um sich durch ihren Umgang und durch ihre Handlungen das Glück in dieser und in jener Welt zu verdienen und damit er die Kunst des Herrn und das Wirken der Macht Gottes aufzeigen möge, das wunderbar und von dem jedes ein Wunder der Macht Gottes ist, obwohl wir es für alltäglich halten. Wäre er in seinen Handlungen aus seiner Menschlichkeit herausgetreten und wären alle seine Taten Wunder, hätte er kein Führer sein können. Er hätte in seinen Haltungen, Handlungen und durch seine Lebensweise kein Vorbild sein können. Doch um sein Prophetentum den Verstockten gegenüber unter Beweis zu stellen, hat er wunderbare Taten vollbracht und manchmal in Notfällen Wunder gezeigt. Da wir in dieser Welt in einer Prüfung sind, die nur bei Verantwortung einen Sinn hat, dürfte ein Wunder nicht so offensichtlich sein, dass die Ungläubigen gezwungenermaßen ihn bestätigen müssten. Denn in Übereinstimmung mit dem Sinn der Prüfung und der Weisheit, die aus der Verantwortung erwächst, ist es erforderlich, dass das Tor der Vernunft offen bleibt und die Freiheit zu vernunftgemäßer Entscheidung uns nicht aus der Hand genommen wird. Wären seine Wunder in ganz offensichtlicher Weise geschehen, wäre dem Verstand keine Wahl mehr geblieben. Ebu Dschehil würde gleich Ebu Bekir ihn bestätigen. Die Prüfung hätte keinen Nutzen und die Verantwortung keinen Sinn mehr. Kohle und Diamanten hätten den gleichen Wert.

kein Ton