Brief | Zwanzigster Brief | 304
(300-352)

Viertes Wort:


»Sein ist das Reich.«

»Lahul’mulk«, das heißt: Das ganze Reich ist Sein Eigentum. Du bist sowohl Sein Eigentum. Ihm gehört, was du hast und was du bist, die Arbeit, die du verrichtest und der Platz, an dem du arbeitest. So verkündet dieses Wort eine solche heilende Botschaft und sagt dir: Oh Mensch! Halte dich nicht selbst für dein Eigentum. Denn du kannst dich selbst nicht verwalten. Diese Bürde ist dir zu schwer. Allein kannst du dich nicht schützen. Vor Unglücken kannst du dich nicht behüten und die elementaren Notwendigkeiten nicht herbeischaffen. Daher verfalle nicht unnötig in Sorge und quäle dich nicht! Das Reich gehört einem anderen. Jener Eigentümer ist sowohl allmächtig als auch barmherzig. Verlasse dich auf Seine Macht und bezweifele nicht seine Barmherzigkeit. Lass die Sorgen los und fühle dich wohl. Wirf die Mühsal von dir weg und finde zur Freude.

Darüber hinaus besagt es: Diese Welt, die du in deinem Inneren liebst und dich mit ihr verbunden fühlst, über deren desolaten Zustand du traurig bist und der du doch nicht helfen kannst, ist das Eigentum des barmherzigen Allmächtigen. Vertraue dieses Gut Seinem Eigentümer an. Überlass es Ihm! Ziehe nicht Anstrengung und Qual daraus, sondern Freude. Er ist sowohl der Weise als auch der Barmherzige. In Seinem Reiche verfügt Er nach Seinem Wohlgefallen, lenkt und leitet es, so wie Er es will. Im Moment des Schreckens sage wie Ibrahim Hakki »Wollen wir doch einmal sehen, was der Herr macht und wie schön Er es macht.« Beobachte doch einmal vom Fenster aus und begib dich nicht hinein in die Dinge.

Fünftes Wort:


»Sein ist der Dank.«

»Lahul’Hamd«, das heißt: Alles Lob, Preis und Dank gehört und gebührt Ihm. Also sind die Gnadengeschenke von Ihm und kommen aus Seiner Schatzkammer. Was aber die Schatzkammer betrifft, so ist sie immer vorhanden. Nun bringt dieses Wort eine frohe Kunde und sagt dir:

kein Ton