Brief | Zwanzigster Brief | 350
(300-352)

Wie wir bereits im Dritten Brief gesagt haben, setzt sich das Heer der Sterne unter dem Kommando der Sonne und des Mondes in Bewegung, wobei in jeder Nacht und in jedem Jahr ein prächtiger Umzug, eine Prozession zum Lobpreise (tesbih) Gottes zustande kommt. Ein faszinierendes, wunderschönes himmlisches Schauspiel! Führt man alle diese großartigen Geschehnisse, wie den Wechsel der Jahreszeiten und dergleichen erhabenen und weisheitsvollen Ergebnisse (der Bewegungen) der Erde auf die Einheit (Vahdet) Gottes zurück, so kann dieser Urewige Sultan leicht einer Soldatin wie der Erde als Kommandantin den Befehl zu diesem Schauspiel mit diesem Ergebnis unter den erhabenen Himmelskörpern erteilen. Dann wird die Erde, sobald sie ihren Befehl erhalten hat, vor Freude über ihren Auftrag wie ein Mewlewi(Derwisch) zu singen (Sema’) und zu tanzen (dhikr) beginnen. So vollzieht sich dieses Schauspiel mit nur wenig Mühe und ein so wichtiges Ereignis kommt zustande. Würde statt dessen der Erde gesagt: »Halt an! Misch dich nicht ein!«, dann müßte (zu diesem gleichen) Ergebnis, für dieses Schauspiel, welches dann dem Himmel überlassen bliebe und statt der Einheit (Vahdet) Gottes der Vielheit und seinen Partnern (shirk) zugeschrieben würde, sich jeden Tag und jedes Jahr Millionen von Sternen, die tausendfach größer sind als der Erdball, in Bewegung setzen und Tag für Tag und Jahr für Jahr) eine Entfernung von Milliarden Lichtjahren in vierundzwanzig Stunden, bzw. einem Jahr zurücklegen.

Schlussfolgerung: Der Qur’an und die Gläubigen führen unendlich viele Kunstwerke den einen und allgegenwärtigen Meister (Sanii Vahid) zurück und erblicken die Basis eines jeden Werkes unmittelbar in Ihm. So ziehen sie denn ihres Weges mit einer Leichtigkeit, die der Notwendigkeit gleich kommt und führen auf ihm... Doch die Leute der Abgötterei und des Aufstandes sehen die Basis auch nur eines einzigen Kunstwerkes in unendlich vielen Dingen und gehen einen Weg, der schwierig ist bis zum Grade der Unmöglichkeit. So finden sie sich denn auf dem Wege des Qur’an zusammen mit allen Kunstwerken, finden sich dagegen auf dem Wege der Irrungen zusammen mit nur einem Kunstwerk. Ja, es ist bei weitem leichter und einfacher, wenn alle Dinge aus einem einzigen hervorgehen, als das ein einziges Ding aus unendlich vielen Dingen hervorgehen sollte. In gleicher Weise ist es für einen Offizier ebenso leicht tausend Soldaten zu führen wie einen einzelnen, wo hingegen die Führung eines einzigen Soldaten, vertraut man ihn tausend Offizieren an, so schwierig wird wie die Führung von Tausend Soldaten, was ein Chaos heraufbeschwören würde.

So spaltet denn die folgende gewaltige Ayah den Leuten der Abgötterei mit dieser Wahrheit den Schädel:

kein Ton