Blitz | Siebzehnter Blitz | 179
(163-203)

Alle Wesen, von den Bienen, den Mücken und den Hühnern, und alle Dinge bis hin zu Sonne und Mond, erfüllen ihre Aufgaben in vollkommener Freude. Das heißt, es gibt eine Freude in allem Werk, sodass sie ihre Aufgaben vollkommen erfüllen, auch wenn sie, die keinen Verstand besitzen, dabei nicht an deren Ziel und Zweck denken können.

Wenn du nun aber sagst: »Lebende (und fühlende) Wesen sind fähig, Freude zu empfinden. Wie aber können nun leblose Dinge Begeisterung und Freude empfinden?«

Antwort: Die leblosen Dinge wünschen sich nicht hinsichtlich ihrer selbst einen besonderen Rang (maqam) und Namen, suchen nach Vollkommenheit (kemal), Schönheit und Wohlordnung, sondern hinsichtlich der Namen Gottes, die sich durch sie manifestieren. Sie werden erleuchtet und erhöht in der Erfüllung ihrer naturgemäßen Aufgaben und werden so gleich einem Spiegel, einem Objekt, das die Namen der Lichter des Lichtes reflektiert. So wie ein Wassertropfen oder ein winzig kleines Stückchen Glas in sich selbst ohne Licht und ohne Bedeutung ist, so wird es doch zu einer Art Thron für die Sonne, wenn dieser bedeutungslose, lichtlose Tropfen, dieses Glasstückchen sein Gesicht reinen Herzens der Sonne zuwendet. Und dann lächelt es dir zu. In ähnlicher Weise steigen nun, wie in diesem Beispiel, Teilchen und Elemente des Seins – weil diese, angezogen von ihrer Aufgabe, Spiegel der Namen des Einen zu sein, der in Seiner Majestät (Djelal), der absolute Schönheit (Djemal) und absolute Vollkommenheit (Kemal) besitzt – gleich diesen Tropfen und winzig kleinen Glasstückchen, von einer sehr niedrigen Stufe zu einer sehr hohen Stufe der Erscheinung und Erleuchtung empor. Da sie aber nun einmal hinsichtlich ihrer Aufgabe einen besonders lichtvollen und erhabenen Rang (maqam) einnehmen, so kann man auch sagen, dass sie, insoweit dies möglich wäre und sie überhaupt die Fähigkeit haben, Freude zu empfinden, d.h. insoweit sie ganz allgemein Anteil am Leben haben, sie auch ihre Aufgabe in vollkommener Freude erfüllen.

Um einen klaren und eindeutigen Beweis dafür anführen zu können, dass sich Freude in der Pflichterfüllung findet, betrachte einmal, wie deine eigenen Glieder und Sinnesorgane ihre Aufgaben erfüllen. Jedes von ihnen empfängt eine andere Freude in der Erfüllung seiner Pflichten für deine eigene Fortdauer und den Fortbestand der menschlichen Gattung. Ihre Pflichterfüllung ist in sich selbst schon eine Art der Freude, während seine Pflichten zu vernachlässigen für unsere Glieder bereits eine Art Strafe ist.

kein Ton