Blitz | Vierundzwanzigster Blitz | 281
(278-289)

Wie unglücklich ist doch jene Frau, die ihrem frommen Mann nicht nacheifert und so jenen lieben (und gesegneten) Ewigen Gefährten verliert. Tausendmal wehe über jene beiden unglückseligen, Mann und Frau, die in Sünde und Ausschweifung einander nacheifern, Sie helfen sich gegenseitig, einander ins Feuer zu werfen.

Dritte Weisheit: Das Glück im Leben einer Familie kann nur in wechselseitigem Vertrauen zwischen Mann und Frau, in aufrichtigen Respekt vor und inniger Liebe zu einander fortdauern. Die Aufhebung der Verhüllung und eine nicht ausreichende Bekleidung zerstört dieses Vertrauensverhältnis, der gegenseitige Respekt geht verloren und die Liebe zu einander zerbricht. Denn unter zehn Frauen, die sich freizügig kleiden, findet sich nur eine, die sich etwa nicht darum bemühte, sich bei Fremden beliebt zu machen, die sie nicht für schöner als den eigenen Gatten hielte neun halten sie für besser als ihren Gatten, und nur einen unter zwanzig Männern, der keine andere Frau schöner hielte als seine eigene. Im gleichen Augenblick aber ist schon der Grund dafür gelegt, dass sich mit dem Entschwinden dieser innigen Liebe und der gegenseitigem Hochachtung vor einander ein äußerst hässliches und ebenso niedriges Gefühl entwickelt. Das geschieht folgendermaßen:

Ein Mensch bringt von seinem Wesen her Mitgliedern seiner Familie, z.B. seiner Schwester, keine erotischen Gefühle entgegen. Denn da die Erscheinung von Familienmitgliedern auf Grund der verwandtschaftlichen und häuslichen Beziehungen legitime Gefühle der Liebe und Zärtlichkeit erweckt, ertötet sie zugleich persönliche Gelüste und Neigungen. Doch kann es auch bei Menschen mit niederer Gesinnung zur Erregung besonders hässlicher Gefühle führen, wenn die Beine und andere Körperstellen, die man nach dem Gesetz noch nicht einmal vor den eigenen Familienmitgliedern zeigen darf, offen und unbedeckt lässt. Denn die Erscheinung eines Familienmitglieds gibt Kunde von ihrer Zugehörigkeit zur Familiengemeinschaft und ähnelt nicht einer fremden Frau. Doch ein nacktes Bein gleicht einem von außerhalb der Familie. Wo es aber keine Unterscheidungsmerkmale gibt, welche von dieser Zugehörigkeit zur Familiengemeinschaft Kunde geben, kann dies bei einigen Familienmitgliedern mit niederer Gesittung Blicke animalischer Lüsternheit hervorrufen. Doch ein solcher Blick bedeutet einen haarsträubenden Verfall menschlicher Gesittung.

Vierte Weisheit: Bekanntermaßen ist es ganz allgemein von Interesse, das eigene Geschlecht fortzusetzen. Es gibt keine Nation und keine Regierung, die nicht den Fortbestand ihres Volkes befürworten würde. Auch Allahs erhabener Botschafter (Friede und Segen sei mit ihm) hat sinngemäß das Folgende verfügt:

»Verheiratet Euch miteinander und vermehret Euch. Ich werde am Jüngsten Tage stolz sein auf Eure große Zahl.«

kein Ton