Blitz | Vierundzwanzigster Blitz | 283
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Stadtbewohnerinnen sollen hinsichtlich der Dorfbewohnerinnen und Landfrauen die Verhüllung nicht aufgeben. Denn im Dorf und bei den Leuten auf dem Lande, die wegen ihrer Anstrengungen um den Lebensunterhalt und ihrer körperlichen Arbeit erschöpft sind, und wenn eine unbefangene Arbeiterin oder eine nahezu plumpe Frau, die im Vergleich mit Stadtbewohnerinnen, den aufmerksamen Blick weniger auf sich ziehen, zum Teil unverhüllt sind, erregt dies die fleischlichen Gelüste nicht in gleichem Maße und außerdem finden sich dort selten Männer, die freizügig und Müßiggänger sind. Deswegen trifft man unter ihnen kaum ein Zehntel der Verderbnis und des Sittenverfalls wie in der Stadt. Deshalb also kann man sie nicht so betrachten wie unter gleichen Verhältnissen.

Ein Gespräch mit den Frauen, die meine Schwestern im Glauben sind.

»lm Namen dessen, der gepriesen sei.«

Da ich in einigen Städten das aufrichtige und brennende Interesse der Frauen an der Risale-i Nur bemerkt hatte und erkannte, dass sie sich mit meinen Lektionen aus der Risale-i Nur vertraut machten mehr als ich geglaubt hatte , bin ich zum dritten Mal nach Isparta, in die Schule gekommen, welche seit langem den Geist der geplanten Universität »Medressetus´Sehra« vertritt und habe dort gehört, dass die Frauen, meine gesegneten Schwestern im Glauben, von mir Unterricht erwarteten. Ich sollte ihnen in den Moscheen Unterricht, in der Form einer Predigt erteilen. Aber ich bin in vier, fünffacher Hinsicht krank und siech, ja sogar kaum in der Lage zu sprechen und zu denken. Doch diese Nacht stieg deutlich die Mahnung in meinem Herzen auf: Nachdem du nun einmal vor fünfzehn Jahren nach dem Wunsch der Jugend den »Wegweiser für die Jugend« verfasstest und sie sehr großen Nutzen aus ihm gezogen haben, brauchen auch die Frauen mehr noch als die Jugend in heutiger Zeit einen solchen Wegweiser. Nun will ich auch selbst dieser Ermahnung folgen und trotz meiner Krankheit, Schwäche und Hilflosigkeit, einige wichtige Dinge ganz kurz in »Drei Anmerkungen« zusammenfassen und sie für meine Schwestern und gesegneten geistigen Töchter erklären.

Erste Anmerkung: Einer der wichtigsten Grundsätze in der Risale-i Nur wird mit selbstloser Liebe bezeichnet. Da Frauen die Trägerinnen der selbstlosen Liebe sind und diese natürlicher Weise verkörpern, stehen sie der Risale-i Nur besonders nahe. Allah sei Dank dafür, dass man diese natürliche Nähe in vielen Orten verspürt. Da die Opferbereitschaft, die aus selbstloser Liebe entspringt, aufrichtige Wahrhaftigkeit umfasst und zugleich auch einen Verzicht auf jede Gegenleistung bedeutet, ist sie jetzt in dieser Zeit von besonders großer Wichtigkeit.

kein Ton