Brief | Neunzehnter Brief | 249
(118-299)
Achtzehnter Hinweispunkt

Das größte und ewige Wunder des Ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, ist der Weise Qur’an, welcher hunderte von Beweisen für dessen Prophetentum in sich enthält und selbst in vierzigfacher Hinsicht ein Wunder ist. So haben wir denn zur Erklärung dieses Großen Wunders im Fünfundzwanzigsten Wort auf nahezu hundertundfünfzig (handschriftlich abgefassten) Seiten die vierzig Aspekte dieses Wunders bündig zusammengefasst, erläutert und bewiesen. Was dieses gewaltige Wunder, das ein Kompendium von Wundern ist, betrifft, so begnügen wir uns mit einem Hinweis auf dieses »Fünfundzwanzigste Wort« und wollen hier nur zwei, drei dieser (vierzig) Aspekte erklären.

Erster Aspekt: Man könnte sagen: Das Wunder des Qur’an liegt in der Schönheit seiner Ausdrucksweise (Belaghat). Nun sollten aber alle Schichten der Bevölkerung ein Recht darauf haben, an diesem Wunder ihren Anteil zu erhalten. Scheint es aber nicht vielmehr so, als fände sich unter tausenden nur ein Kritiker oder ein Gelehrter, der dieses Wunder an Schönheit qur’anischer Ausdrucksweise zu erfassen vermag?

Antwort: Der Weise Qur’an hält für alle Bevölkerungskreise die ihnen eigene Art Wunder bereit und lässt in jedem Kreis der Bevölkerung wieder auf eine andere Art dieses Dasein eines Wunders verspüren.

So zeigt er z.B. in den Kreisen von Leuten sprachlicher Klarheit und Ausdrucksfähigkeit (belaghat ve fesahat) das Wunder seiner außergewöhnlichen Sprachgewalt (belaghat).

In den Kreisen der Dichter und Redner offenbart er das Wunder seines einzigartig schönen und erhabenen Stils und seiner Ästhetik. Obwohl dieser Stil einem jeden wohlgefällt, vermag doch keiner ihn nachzuahmen. Im Strom der Zeit altert dieser Stil nicht. Er bleibt ewig frisch, jung und lebendig. Er besteht aus (einhundertundvierzehn Suren in) einer Art rhythmischer Prosa oder auch Gedichten in Prosa. Sie sind zugleich sowohl erhaben als auch von einem besonderen Reiz.

Des Weiteren zeigt er in den Kreisen der Wahrsager und derer, die aus dem Unsichtbaren berichten, das Wunder seiner außergewöhnlichen Verkündigung über die unsichtbaren Welten.

In den Kreisen der Historiker und der Paläontologen zeigt der Qur’an das Wunder seiner Aussagen über die Geschichte der Völker vergangener Zeiten und ihre Lebensumstände, über zukünftige Ereignisse, über das Zwischenreich (Bersah) und das Jenseits.

In den Kreisen der Soziologen und Politologen zeigt der Qur’an das Wunder seiner heiligen Satzungen. In der Tat zeigt das Große Gesetz (sheri’at-i Kubra), das aus dem Qur’an erwächst, das Geheimnis dieses Wunders.

In den Kreisen der Gottesgelehrten und derer, die sich in die kosmischen Wahrheiten (Haqq) vertiefen, zeigt der Qur’an das Wunder seiner Heiligen Göttlichen Wahrheiten (Haqq) oder lässt sie doch das Dasein dieses Wunders verspüren.

kein Ton