Brief | Vierundzwanzigster Brief | 419
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Bei der Wahrheit, um die es hier geht, muss es sich um folgendes handeln: Die Geschöpfe der Ewigen Welt sind eng verbunden mit dem Licht des Ehrenwerten Gesandten, mit dem Frieden und Segen sei. Denn es geschieht durch dieses Licht, das er gebracht hat, dass sich das Paradies mit Dschinnen und Menschen bevölkern wird. Wenn es dieses Licht nicht gäbe, käme auch die Ewige Glückseligkeit nicht zu Stande und Dschinnen und Menschen, welche die Fähigkeit haben, den Wert aller Arten alles Geschaffenen schätzen zu können, wären nicht im Stande gewesen, es zu beleben und es wäre in gewisser Hinsicht eine herrenlose Einöde geblieben.

Wir haben bereits im Vierten Ast des Vierundzwanzigsten Wortes erläutert, wie die legendäre Liebe (aschk) der Nachtigall zur Rose, vom Herrn als Sprecherin (beauftragt) das heftige Verlangen der Tiere bekannt macht, worin sich deren Liebe zu den Scharen der Pflanzen ausdrückt, mit welchen sie bis zur Liebe verbunden sind, und welche aus der Schatzkammer der Barmherzigkeit hervortreten und deren Versorgung produzieren und wie, gleich der Nachtigall der Rose, für eine jede Tierart auch eine Art Nachtigall ausgewählt wurde, deren Gesang ein Willkommen, ein Jubellied, eine Art Lobgesang (gegenüber Gott), ein prächtiger Empfang für alle Pflanzen ist.

In einer ähnlichen Weise diente der Engel Gabriel, mit dem der Friede sei, in vollkommener Liebe Mohammed, dem Araber, mit dem Friede und Segen sei, dem Geliebten des Herrn der Welten, welcher der Grund zur Erschaffung des Kosmos und der Glückseligkeit in beiden Welten ist und verweist damit auf die Engel, die sich Hasret-i Adam (mit dem der Friede sei) unterwerfen und ihm gehorchen und auf das Geheimnis, um dessentwillen sie sich vor ihm niederwerfen (sucud). In Gleicher Weise empfanden auch die Bewohner des Paradieses, ja sogar ein Teil der Tiere dort eine Verbundenheit, die gerade auch Buraq leidenschaftlich (ashik) zu dieser Persönlichkeit empfand, als der ihn bestieg.

Zweite Anmerkung: Eines der Erlebnisse während der »Himmelfahrt des Propheten« (wie sie in unserer Kasside besungen wird) betrifft die makellose Liebe (muhabbet) Gottes des Gerechten zu Seinem Ehrenwerten Propheten, mit dem Friede und Segen sei, ausgedrückt in den Worten: »Ich bin Dir in Liebe (ashik) verbunden.« Diese Worte passen in ihrem ganz banalen Sinn nicht zu der Heiligkeit des notwendigerweise Seienden (vacibu l’vudjud) und der Unvergleichlichkeit Seines Wesens. Dhu-leyman Efendis Kasside erfreut sich großer Beliebtheit. Von daher mag man verstehen, dass er zu den Gottesfreunden und Kennern der Wahrheit gezählt wird. Von daher gesehen ist der Sinn, auf den hier angespielt wird, sicherlich richtig. Dieser Sinn aber ist der:

kein Ton