Brief | Achtundzwanzigster Brief | 524
(477-527)

Sechstens: Was nun die Kleidung der Leute des Paradieses und die Kleidung der Leute der Hölle betrifft, so kann man das Prinzip aus dem Achtundzwanzigsten Wort, in dem die Huris geschildert werden, die siebzig Kleider übereinander tragen, hier gleichfalls anwenden. Und zwar folgendermaßen:

Ein Mensch, der zu den Leuten des Paradieses gehört, möchte natürlich ständig aus all den Möglichkeiten, die sich den Wesen im Paradies anbieten, seinen Nutzen ziehen. All die schönen Dinge des Paradieses werden sich ihm in einer großen Variationsbreite zeigen. Er wird zu jeder Zeit mit all den verschiedenen Arten und Wesen des Paradieses kommunizieren. Da dies aber so ist, wird er sich selbst und alle seine Huris in verkleinerte Musterbeispiele all der guten Dinge des Paradieses kleiden und ein jeder (Mensch) wird einem verkleinerten Abbild des Paradieses gleichen.

So wie zum Beispiel ein Mensch in seinem kleinen Garten von allen Blumenarten, wie sie überall im Lande wachsen, einige Exemplare sammelt, wie ein Ladenbesitzer Beispiele von all seinen Waren in einer Liste aufführt und wie ein jeder Mensch sich mit Hilfe all der Exemplare der Schöpfung, mit denen er in irgendeiner Weise verbunden ist, über sie verfügt und sie beherrscht, sich ein Kleid macht und noch viele andere Dinge zum Gebrauch in seinem Hause, genauso wird auch dem Menschen, der zu den Leuten des Paradieses gehört, besonders aber dann, wenn er all seine Sinne, seine geistigen Fähigkeiten in den Dienst und die Anbetung (Gottes) gesetzt und damit das Recht erworben hat, alle Freuden des Paradieses zu erfahren, so wird ihm und allen seinen Huris durch Gottes Barmherzigkeit ein Kleid angezogen werden, das jede einzelne von all den vielen Arten von Wundern des Paradieses zur Darstellung bringt, um so allen seinen Sinnen zu schmeicheln, allen seinen Gliedern zu gefallen und all seine innerlichen Fähigkeiten zu erfreuen. Ein Beweis dafür, dass all die vielen Kleider nicht von ein und derselben Art oder Sorte sind, ist die Hadith, deren Bedeutung folgende ist: »Obwohl die Huris siebzig Kleider übereinander tragen, kann man trotzdem (noch durch sie hindurch) das Mark in ihren Knochen erkennen. Sie verhüllen sie nicht.« Das also heißt, dass es von dem obersten Kleid bis hin zum untersten verschiedene Stufen von Wahrnehmungen und Empfindungen geben wird, welche all die verschiedenen Sinne und Glieder (des menschlichen Leibes) in unterschiedlicher, doch stets wunderbarer Weise und auf verschiedene Arten ansprechen.

Was aber die Leute der Hölle betrifft, so scheint es doch der Weisheit und der Gerechtigkeit nicht zu widersprechen, wenn sie, die doch in dieser Welt mit allen ihren Sinnen gesündigt haben mit ihren Augen, mit ihren Ohren, mit ihren Herzen, mit ihren Händen, mit ihrem Verstand usw., sie nun in der Hölle ein Kleid tragen müssen, das aus verschiedenen, unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt ist, die einer kleinen Hölle gleichen und ihnen Qualen und Schmerzen bereiten, entsprechend ihren Sünden.

Fünfter Punkt: Du fragst, ob die Vorväter des Ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, in den Zeiten zwischen den Propheten einer Religion angehört haben, oder überhaupt religiös gewesen wären.

kein Ton