Blitz | Zehnter Blitz | 63
(58-70)

Da er im Augenblick nicht anwesend ist, will ich so, wie ich bereits meinen Bruder Abdulmecid vertreten habe, im Vertrauen auf sein Vertrauen und seine Treue zu mir und gestützt auf die Kenntnis meiner mir besonders nahe stehenden Freunde, wie Schamli Hafiz und Dhu-leyman Efendi, folgendes sagen:

Bekir Efendi hatte das »Zehnte Wort« drucken lassen. So sandten wir ihm also auch das »Fünfundzwanzigste Wort«, (eine Risala) über den Qur’an als ein Wunder, um es noch vor der Einführung der neuen (lateinischen) Buchstabenschrift drucken zu lassen. Dabei haben wir ihm auch geschrieben, dass wir ihm die Druckkosten schicken werden, so wie wir sie ihm bereits für das »Zehnte Wort« geschickt hatten. Bekir Efendi aber dachte an meine armselige Lage, stellte sich vor, dass dabei Druckkosten bis zu vierhundert (Lira) in Banknoten auflaufen würden und sagte sich dabei, dass der Hoca sicherlich nicht damit einverstanden wäre, wollte er (diesen Betrag) aus seiner eigenen Tasche begleichen. So betrog ihn denn seine Seele (nefs). Der Druck unterblieb. Dem Dienst am Qur’an entstand so ein beträchtlicher Schaden. Zwei Monate später wechselten neunhundert Lira in die Hände von Dieben über. So hatte er also von der Hand der Göttlichen Liebe einen ziemlich derben Schlag empfangen. Möge Gott wollen, dass diese verloren gegangenen neunhundert Lira als eine Art Sadaka (Spende) herüber gewechselt haben mögen!

Der siebente Fall betrifft Schamli Hafiz Taufiq. Er selbst berichtet:

»Ich muss in der Tat gestehen, dass ich mich auf Grund meiner Unwissenheit und meines verkehrten Denkens falsch verhalten habe und so dem Dienst am Qur’an hätte einen Schaden zufügen können. Dafür bekam ich von der Hand der Göttlichen Liebe zwei Ohrfeigen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass diese Ohrfeigen aus dieser Richtung kamen.

Die erste: Dank sei Gott, dass mir die arabische Schrift anvertraut (ihsan) worden ist, welche in gewissem Grade (von meinen Fähigkeiten abhängig) das geeignete Werkzeug für den Qur’an darstellt. Ustadh wies mich zunächst an, drei Cuz abzuschreiben und verteilte den Rest auf meine Mitschüler. Meine Bemühungen, den Qur’an abzuschreiben zerstörten meinen Wunsch, der Risala zu dienen, sie sauber und ordentlich zu kopieren, oder auch einfach (einen Entwurf aufzunehmen). Ja in meinem Stolz wurde ich sogar so überheblich, dass ich versuchte meine Mitschüler zu übertrumpfen, die die arabische Schrift nicht beherrschten. Wenn Ustadh mir Anweisungen bezüglich meiner Schreibweise erteilen wollte, sagte ich sogar: »Das ist meine Arbeit.« und fügte in meinem Stolz hinzu: »Ich weiß schon Bescheid. Ich brauche da keine Belehrungen.« Daraufhin bekam ich nun eine Ohrfeige, wie sie meinem Fehler entsprach, aber kräftiger als ich es mir vorstellen konnte: Es gelang mir nicht, es einem meiner Brüder (Husrev), der am wenigsten von arabischer Kalligraphie verstand, gleich zu tun. Darüber waren wir alle erstaunt. So verstanden wir nun: Das war eine Ohrfeige.

kein Ton