Brief | Sechzehnter Brief | 97
(83-102)
Anhang zum »Sechzehnten Brief


»Im Namen dessen, außer dem es fürwahr kein Ding gibt, das Ihn nicht dankend lobpreist.«

Die Weltleute verdächtigen mich, einen armseligen Fremdling, ohne jeden Grund. In ihrer Phantasie meinen sie, ich sei stark wie tausend Mann und halten mich unter vielen Vorbehalten gefangen. Sie haben mir nicht erlaubt, ein, zwei Nächte an einem Ort in der Gegend von Bedre oder auf einem Berg in der Nähe von Barla zu bleiben. Ich habe sie sagen gehört: »Said hat die Macht von fünfzigtausend einfachen Soldaten. Darum können wir ihn nicht frei lassen.«

Ich halte dem entgegen: Oh ihr unglückseligen Weltleute! Warum versteht ihr die Dinge dieser Welt noch immer nicht, obwohl ihr euch doch mit all eurer Kraft für eure weltlichen Angelegenheiten einsetzt? Ihr urteilt einem Geisteskranken gleich. Wenn ihr in Bezug auf meine Person irgendwelche Befürchtungen habt, so können doch fünfzigtausend Soldaten nicht, nein, es kann vielleicht schon ein einzelner Soldat fünfzig Mal mehr an Arbeit verrichten als ich. Denn er kann vor der Tür zu meiner Kammer Posten beziehen und zu mir sagen: »Hier kommst du nicht mehr raus!«

Wenn ihr euch vor meiner Berufung fürchtet, wenn ihr Angst habt, weil ich der öffentliche Ausrufer des Qur’an bin und die Kraft des Glaubens in mir ist, dann bin ich fünfzigtausend Soldaten nicht gleichzusetzen. Da irrt ihr euch! Angesichts meiner Berufung bin ich so stark wie fünfzig Millionen von ihnen. Das sollt ihr wissen! Denn in der Kraft des Weisen Qur’an fordere ich mitsamt all euren Gottlosen auch ganz Europa heraus. Denn durch den Glauben (iman), dessen Lichter (envar) ich überall verbreitet, habe ich ihre positiven Wissenschaften, diese feste Burg, welche sie als Natur bezeichnen, zunichte gemacht. Die größten unter den atheistischen Wissenschaftlern habe ich dahin geführt, dass sie (in ihrem Unverständnis) noch unter die Tiere hinabgerutscht sind. Wolltet ihr all eure Atheisten mitsamt dem ganzen Europa zusammenrufen, so könntet ihr mich durch die Führung Allahs, der mir den Erfolg verleiht, doch nicht in auch nur einer einzigen Fragestellung von meiner Berufung abbringen. Sie werden insha-a’llah nicht den Sieg davontragen!...

Weil dies aber nun einmal so ist, mische ich mich nicht in eure weltlichen Angelegenheiten ein. Doch sollt auch ihr euch nicht in meine Angelegenheiten einmischen, welche das Jenseits betreffen. Zudem ist diese eure Einmischung auch vergeblich.

kein Ton