Brief | Zwanzigster Brief | 317
(300-352)

Dritter Abschnitt:

»Während er den ersteren ins Dasein ruft, macht er ihn zu Seinem Besitztum. Während er letzteren ins Dasein ruft, macht er ihn sich zu Seinem Diener.«

Das heißt sinngemäß: Dieser König des Königreichs in all Seiner Majestät hat den ganzen Makrokosmos und besonders das Antlitz der Erde in einer Weise geformt und gestaltet, dass er zahllose konzentrische Kreise bildet, deren jeder einen Acker darstellt, wo Er zu Seiner Zeit von Abschnitt zu Abschnitt, von Periode zu Periode, von Zeitalter zu Zeitalter (Sein Feld) bestellt, pflügt, sät und erntet. Fortwährend lässt Er auf Seinem Besitztum arbeiten und betreibt seine Verwaltung.

Die Welt der Atome, welche den größten Kreis bildet, hat Er sich zu Seinem Acker bestellt, wo Er ständig einen ganzen Kosmos an Ernte einbringt und auf dem Er in Seiner Macht und Weisheit pflügt, sät und erntet. Sodann hat Er das Antlitz der Erde als einen mittleren Kreis zu einem Acker gemacht, den er pflügt und bestellt und auf dem Er von Jahreszeit zu Jahreszeit Welten und Arten aussät und von dem Er sie wieder erntet. Auch die geistige Ernte schickt Er zu den verborgenen, jenseitigen, Traum, Geist und Beispielwelten.

Auch einen Garten, der einem noch kleineren Kreis angehört, füllt Er hundert Mal und tausend Mal durch Seine Kraft und leert ihn wieder in Seiner Weisheit. Und aus dem noch kleineren Kreis eines lebendigen Daseins, eines Baumes z.B. oder eines Menschen bringt Er eine hundert Mal vielfältigere Ernte hervor. Das also heißt, dass der König Seines Reiches in Seiner Majestät alle die großen und die kleinen, die individuellen und die universellen Dinge als Modell erschafft und sie dann in hundertfältiger Weise immer wieder neu mit Seinen kunstvoll verzierten Tuchen bekleidet und somit die Erscheinungen Seiner Namen und Wunderwerke Seiner Macht zur Schau stellt. Jedes einzelne Ding in Seinem Reich hat er wie eine Blattseite erschaffen und schreibt auf jeder dieser Seiten in hundertfältiger Weise bedeutungsvolle Briefe, stellt die Verse (Ayat) Seiner Weisheit aus und lässt sie von Seinen mit Bewusstsein begabten Wesen lesen.

Während Er sich also diese ganze große Welt zu Seinem Eigentum erschuf, hat Er auch den Menschen in der Weise ins Dasein gerufen und ihm solche Anlagen und Fähigkeiten, Sinne und Gefühle und insbesondere eine solche Selbstsucht (nefs), Lust, Verlangen, Ansprüche und Begierden gegeben, dass er zu einem Diener in (Gottes) Riesenreich wurde, der nach diesem ganzen Reich verlangt.

kein Ton