Brief | Zwanzigster Brief | 318
(300-352)

Ja wäre es denn überhaupt möglich, dass neben diesem König des Reiches in Seiner Majestät, der diese so große Welt, angefangen von einem Stäubchen oder einer Fliege bis hin zu ihrem großen Ganzen zu Seinem Besitz und Eigentum und zu Seinem Acker gemacht hat, der diesen kleinen Menschen zum Verwalter Seines Großen Reiches, zu Seinem Aufsichtsbeamten, zu Seinem Landmann und Gärtner, zu Seinem Handelsvertreter, zu Seinem Herold, zu Seinem Diener und Anbeter, zu einem, der Sein ehrenwerter Gast und Gesprächspartner sein soll, noch irgendein anderer über sein Königreich verfügen, Herr Seiner Untertanen sein könnte!?.

Vierter Abschnitt:

»Seine Kunst erscheint in ersterem als ein Buch, während er letzterem die Farbe gibt, die durch Sein Wort hindurchschimmert.«

Dies bedeutet folgendes: Die Kunst des Ruhmreichen Meisters im Makrokosmos hat eine solche Fülle von Bedeutungen, dass diese Kunst, wollte man sie sich in Form eines Buches, das Weltall als ein riesiges Buch vorstellen, der menschliche Geist seine ganze Bibliothek aus dieser wahren Weisheit der Wissenschaft geschöpft und ihr entsprechend niedergeschrieben hätte. Und dieses Buch der Weisheit ist in solchem Maße der Wirklichkeit (haqiqat) verbunden und bedarf so sehr ihrer Hilfe, dass es in Form einer Kopie jenes Großen Klaren Buches, das der Allweise Qur’an ist, veröffentlicht worden ist.

Ja, mehr noch: so wie die Kunst im Universum die Form eines Buches angenommen hat, das ihr vollendetes Regelmaß in sich enthält, so hat auch ihre Färbung und der Schmuck ihrer Weisheit im Menschen, (diesem Kunstwerk), die Blume Seiner Zusprache geöffnet. Das heißt, dieses Kunstwerk, (der Mensch) ist von einer solchen Bedeutung, voll so viel Anmut und Schönheit, dass es die Bestandteile dieser lebendigen Maschine, als wäre sie ein Grammophon, zum sprechen bringt. Und weil es mit dem besten aller Geschöpfe eine so hochherrschaftliche Färbung erhält, hat es auch die Blume des Ausdrucks und der Sprache, die geistig (manevi), unsichtbar und lebendig ist, in seinem (des Menschen) materiellen, leiblichen, (an und für sich) toten Kopf geöffnet. Und es hat die Fähigkeit, zu sprechen und sich auszudrücken, die im Kopf des Menschen angesiedelt ist, mit solch hochwertigen Anlagen und Organen ausgestattet, dass sie ihn dazu veranlaßt hat, sich bis zu einer Stufe (maqam) hin zu entwickeln, dass er Gesprächspartner (muhatab) des urewigen Sultans wurde. Das heißt, die in der Natur (fitrat) des Menschen bereits vorhandene Farbe seines Herrn, öffnete ihm die Blume göttlicher Ansprache (hitab).

kein Ton