Brief | Zwanzigster Brief | 341
(300-352)

Angenommen aber, dies sei nötig, so würden sie doch wie der elektrische Draht, der Ast eines Baumes, die Adern und Nerven eines Menschen gleich den Mitteln sein, Sein (Wirken) zu erleichtern, gleich Fahrzeugen, die das Leben herbeibringen, ein Anlass sein, Sein Handeln noch zu beschleunigen. Das heißt, es gibt hinsichtlich des Gehorsams und der Unterwerfung aller Dinge unter die Herrschaft der Macht des Glorreichen Allmächtigen keine Notwendigkeit; gäbe es eine solche Notwendigkeit, so wäre sie nur ein Mittel der Erleichterung. Zusammenfassung: Der allmächtige Meister erschafft alles ohne Anstrengung in der entsprechenden Form, mühelos und leicht und schnell und ohne dabei in den Ablauf des Geschehens verwickelt zu werden. Er erschafft ein Ganzes so leicht wie einen Teil davon. Er gestaltet ein Detail genau so kunstvoll wie ein Ganzes. Derjenige, der das Ganze erschaffen hat, den Himmel und die Erde, ist in der Tat derselbe, der dessen Teile und die einzelnen Lebewesen darin erschaffen hat und ein anderer kann es nicht sein. Denn all diese winzig kleinen Unterteile sind die Früchte, Samenkörner und Abbilder des großen Ganzen. Wer auch immer diese Unterteile erschafft, muss auch der sein, der alle Elemente Himmels und der Erden erschaffen hat, welche alle Unterteile umfassen. Denn wir sehen, dass alle diese Unterteile im Vergleich zum Ganzen wie kleine Kerne und Abbilder sind. Da dies aber so ist, müssen die Elemente, Himmel und Erde in der Hand des Allseienden ruhen, der auch die Unterteile erschafft, sodass Er entsprechend den Prinzipien Seiner Weisheit und der Ausgewogenheit Seines Wissens gleichsam auch ein Konzentrat, die Bedeutungen, die Muster des universalen und allumfassenden Seins in diese kleinen Teile, welche als ihre Abbilder gelten können, einfügen kann. Angesichts der Wunder Seiner Kunst und staunenswerten Beispiele Seiner Schöpferkraft stehen die Unterteile nicht hinter dem Ganzen zurück, noch sind die Blumen geringer als die Sterne, oder die Samenkerne minder als die Bäume. Vielmehr ist der Baum, welcher nach göttlichem Vorherwissen unsichtbar in seinem Kern vorprogrammiert ist, noch weit erstaunlicher als der Baum, der gleich einem Gewebe göttlicher Allmacht im Garten steht. Und die Schöpfung des Menschen ist noch wundervoller als die Erschaffung des Universums. Würde ein weiser Qur’an mit den Teilen des Äthers auf ein Atom geschrieben, es würde dies noch bei weitem einen gewaltigen Qur’an, geschrieben mit den Sternen in das Antlitz des Himmels, an Wert übersteigen. Genau so gibt es noch sehr viele, winzig kleine Teile, die hinsichtlich ihrer wunderbaren Kunst noch über dem Ganzen stehen.

Fünftens:

In unseren obigen Erklärungen haben wir bereits bis zu einem gewissen Grade die unendliche Leichtigkeit, die in Seinen Geschöpfen erkennbar wird, den besonderen Grad der Geschwindigkeit, die grenzenlose Schnelligkeit Seiner Handlungen, die grenzenlose Einfachheit bei der Erschaffung aller Dinge aufgezeigt, zugleich mit dem tiefen Sinn und der Weisheit. So hat denn dieses Dasein der Dinge, die mit einer so grenzenlosen Geschwindigkeit, mit einer so unendlichen Leichtigkeit (erschaffen wurden) den Leuten der Rechtleitung eine so sichere Überzeugung vermittelt, dass in Anbetracht der göttlichen Allmacht dessen, der die Geschöpfe ins Dasein ruft, die (Erschaffung) des Paradieses so leicht gelingt, wie die eines Frühlings, die eines Frühlings so leicht wie die eines Gartens und die der Gärten so leicht wie die der Blumen.

kein Ton