Brief | Dreiundzwanzigster Brief | 388
(381-390)

Ist das ein Hadith und was ist damit gemeint?

Antwort: Ich habe gehört, dass es ein Hadith ist. Was damit gemeint ist, ist folgendes: »Der beste der Jugendlichen ist derjenige, der sich wie ein Alter an den Tod erinnert und für sein Jenseits arbeitet, der sich nicht von der jugendlichen Lust und Laune gefangennehmen und in der Gottvergessenheit ersticken lässt. Und der schlechteste der Alten unter euch ist derjenige, der in Gottvergessenheit, Lust und Laune den Jugendlichen nachahmen will, und sich wie ein Kind den Wünschen seiner Begierde unterwirft.«

Die richtige Form des zweiten Abschnitts, den Du an Deiner Merktafel sahst, ist die folgende: Ich hing es als eine Merktafel der Weisheit über das Kopfende (meines Bettes). An jedem Morgen und an jedem Abend gucke ich danach und nehme meinen Unterricht:

»Wünschst Du Dir einen Freund, so genügt Dir Allah.« Tatsächlich sind alle Dinge Freunde, wenn Er Freund ist.

»Wünschst Du Dir einen Helfer und Gefährten, so genügt Dir der Qur’an.« Tatsächlich begegnet man darin den Gottesgesandten und den Engeln seiner Vorstellung entsprechend, betrachtet ihre Erlebnisse und macht sich mit ihnen vertraut.

»Wünschst Du dir Reichtum, so genügt dazu eine bescheidene Haltung.« Tatsächlich ist derjenige, der genügsam lebt, sparsam. Wer sparsam ist, findet Segen.

»Suchst Du nach einem Feind, so genügt Dir Deine Begierde (nefis).« Tatsächlich wird der, welcher sich selbst gefällt, vom Unglück heimgesucht und vom Unheil geplagt. Derjenige, der nicht selbstgefällig ist, findet seine Freude und empfängt Gottes Barmherzigkeit.

»Suchst Du einen Ratgeber, so genügt Dir der Tod.« Tatsächlich löst sich derjenige, der über den Tod nachdenkt, von der Weltliebe und arbeitet ernsthaft für das Jenseits.

Ich füge zu Ihren sieben Fragestellungen noch eine achte hinzu. Es handelt sich um folgendes:

Vor ein paar Tagen rezitierte ein gewisser Hafidh die Sure »Jusuf« bis zu der Ayah:

»Lass mich als Muslim sterben und nimm mich unter die Rechtschaffenen auf!« (Sure 12, 101)

kein Ton