Brief | Vierundzwanzigster Brief | 405
(391-425)

Dieser Satz weist darauf hin, dass alle Dinge, große wie kleine, nachdem sie dieses Dasein verlassen haben (und das gilt besonders für die belebten Dinge), einem Zweck dienen, hinter dem uns dessen größere Wahrheit oft verborgen bleibt. Darüber hinaus hinterlassen sie auf den Bildtafeln in den Heften aus der Welt der Gleichnisse so viele Bilder, wie es Handlungen oder Tätigkeiten in ihrem Leben gegeben hat. Nach diesen Aufzeichnungen wird dann ihr Lebenslauf in all seiner Bedeutsamkeit verfasst, der auch als die Bestimmung (muqadderat) ihres Lebens bezeichnet wird. Diese (Bibliothek der Lebensläufe) dient dann den beseelten Wesen (ruhaniyat) als Lesesaal. So scheidet z.B. eine Blume aus diesem Dasein. Doch sie hinterlässt Hunderte von Samenkörnchen und in diesen Samenkörnchen das Wesen ihrer eigenen Existenz. Darüber hinaus hinterlässt sie Tausende von Bildern auf kleinen wohlverwahrten Tafeln und in dem Gedächtnis, das ein kleines Muster einer wohlverwahrten Tafel ist.

Die bewusstseinstragenden Wesen ziehen aus den Taten dieses Lebens ihren Nutzen. (Die Blume) bewirkt, dass sie den Lobpreis (tesbihat) ihres Herrn rezitieren und die Ornamente Seiner Namen besingen und geht von dannen. Genauso ist auch der Frühling in all seinem Schmuck einer Blume in der Erde (und diese Erde ist die Welt!) gleich. Er vergeht augenscheinlich, wird zu Nichts. Doch auch er hinterlässt im Dasein an seiner Statt so viele unsichtbare Wahrheiten wie die Zahl der Samenkörner, die sie zum Ausdruck bringt, und so viele bildhafte Gestalten wie die Zahl der Blumen, die sie verbreiten, und so viele Weisheiten des Herrn wie die Zahl der Existenzen, die sie aufzeigen. Danach aber verbirgt er sich unseren Blicken. Sodann räumt dieser scheidende Frühling seinen Platz für andere Frühlingszeiten, die seine Kameraden sind, damit auch sie kommen und ihre Aufgabe erfüllen können. Das heißt also, dass dieser Frühling dem Augenschein nach sein Dasein ablegt, der Bedeutung (mana) nach aber tausendfach ins Dasein tritt.

Drittes Zeichen:

»Drittens; weil die Früchte dem Jenseits entwachsen und ihre Bilder unvergänglich sind.«

Dieser Satz bedeutet: Die Welt ist eine Werkbank und ein Saatfeld. Sie bringt ihre Ernte ein, wie es dem Markt im Jenseits entspricht. Wir haben bereits in vielen »Worten« (Sözler) das folgende bewiesen: So wie die Taten der Dschinnen und Menschen auf den Markt geschickt werden, so erfüllen auch die übrigen Existenzen in der Welt viele Aufgaben in Erwartung (w. auf Rechnung) des Jenseits und bringen eine reiche Ernte ein. Vielleicht zieht die Erde um dieser (Existenzen) willen ihre Bahn. Ja man kann sogar sagen; deswegen. Dieses Schiff des Herrn durchläuft in einem Jahr eine Strecke, die einem Fußmarsch von vierundzwanzig tausend Jahren entspricht.

kein Ton