Brief | Vierundzwanzigster Brief | 409
(391-425)

Er lässt die Elektronen in den Atomen kreisen, schickt die Dinge auf die Reise, die Tiere auf ihre Wanderung, lässt die Planeten ihre Bahnen ziehen. Durch Ihn verkündigt Ihn das All, rezitiert im Schweigen Seine Zeichen (Ayat; Verse) und schreibt sie nieder (im Buch der Schöpfung). So tut Er auch mit den vier irdischen Geschöpfen (Elementen) vom Standpunkte Seiner Herrschaft aus. Er macht die Luft zum Thron Seiner Befehle (emir) und Seines Willens (irade), das Element »Licht« (Feuer, Energie) zu einem weiteren Thron für Sein Wissen (ilm) und Seine Weisheit (hikmet), das Wasser zu einem weiteren Thron für Seine Güte und Barmherzigkeit und die Erde zu einer Art von Thron für die Bewahrung und Belebung (der Schöpfung). Drei dieser Throne, dieser vier Elemente (Licht, Luft und Regen) ziehen über uns dahin.

So sollst du denn nun wissen und dir sicher sein, dass diese leuchtende und erhabene Wahrheit, so wie wir sie in den obigen fünf Hinweisen und fünf Zeichen dargestellt haben, nur im Lichte des Qur’an gesehen und in der Kraft des Glaubens erlangt werden kann. Anderenfalls tritt an die Stelle dieser immerwährenden Wahrheit eine von Schrecken erfüllte Finsternis. Denn den Kindern des Irrtums lauert in dieser Welt überall Trennung und Tod, ist für sie randvoll mit Nichts und mit Nichtigkeiten gefüllt. Die Welt bekommt schließlich für sie die Bedeutung (mana) der Hölle. Alles ist für sie im Augenblick des Daseins zugleich auch schon in ein grenzenloses Nichts gehüllt. Vergangenheit und Zukunft sind für sie von Finsternis erfüllt. Nur in diesem ganz kurzen gegenwärtigen Augenblick vermögen sie das traurige Licht des Daseins zu finden. Im Geheimnis des Qur’an und im Lichte des Glaubens jedoch wird ein Licht des Daseins von Ewigkeit zu Ewigkeit sichtbar, eine Verbindung zu ihm hergestellt und die Ewige Glückseligkeit zur Gewissheit .

Zusammenfassung: Wir wollen nach Art eines ägyptischen Dichters sagen:

Wenn meine Seele (nefes; Atem) zum Ozean (des unendlichen Wissens) zurückkehrt

und aus dem engen Käfig meiner Brust entflieht,

werde ich dennoch bis meine Stimme bricht,

rufen: Oh Wahrhaftiger (haqq)! Allgegenwärtiger (maudschud)! Lebendiger (hayy)! Einzig Angebeteter (ma´bud)!

Oh Allweiser (hakim)! Einzig Erstrebter (maqsud)! Allbarmherziger (rahim)! Der einzige wahre Freund (vedud)!

Und so sprach ich denn mit lauter Stimme:

»Es gibt keine Gottheit außer Gott, dem König der offensichtlichen Wahrheit. Mohammed ist der Gesandte Gottes, der das zuverlässige Versprechen (Gottes den Menschen das Paradies zu schenken) bestätigt hat.«

kein Ton