Brief | Achtundzwanzigster Brief | 515
(477-527)

»Lob und Preis sei Allah! Dies kommt durch den Segen meines Herrn.« »Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise.« (Sure 2, 32) »O Gott, segne unseren Herrn Mohammed, mit dem Segen, der Dir wohlgefällig sein und sich in Wahrheit an ihm erfüllen möge, an ihm und seiner Familie und seinen Gefährten, und schenke ihnen Deinen Frieden in Fülle und Sicherheit. Amen.«

Antwort auf eine vertrauliche Frage

Dieses Geheimnis der Gnade wurde ehedem als Geheimsache aufgezeichnet. Sie wurde am Ende des Zehnten Wortes angefügt. Doch die meisten Schreiber haben sie, aus welchen Gründen auch immer, abzuschreiben vergessen. Hier wäre eigentlich der rechte und geeignete Platz dafür gewesen. Der Artikel blieb aber den Schreibern verborgen.

Man hat mir folgende Frage gestellt: »Warum geht von den »Worten«, die du über den Qur’an geschrieben hast, eine solche Kraft, ein solcher Einfluss aus, wie sie sich in den Worten anderer Theologen (arif) und Kommentatoren (mufessir) nur selten findet. Manchmal geht von einer Zeile so viel Kraft aus wie von einer ganzen Seite, von einer Seite so viel Einfluss wie von einem ganzen Buch...«

Anwort: Weil die Ehre dem Wunder des Qur’an gebührt und nicht mir zukommt, antworte ich ohne zu zögern: »Bei den meisten Abschnitten ist das so.«

Denn: Die »Sözler«, so wie sie niedergeschrieben wurden, basieren nicht auf einer Theorie, sondern auf einer Überzeugung, nicht auf einer Anhängerschaft, sondern auf einem Glauben, nicht auf wissenschaftlicher Erkenntnis, sondern auf eigenen Zeugnissen, nicht auf blinder Gefolgschaft, sondern auf Überprüfung, nicht auf Parteilichkeit, sondern auf Anteilnahme, nicht auf mystischer Schau, sondern auf der Wahrnehmung der Realitäten; sie sind keine Lehre, sondern das Zeugnis für eine Lehre.

kein Ton