Brief | Achtundzwanzigster Brief | 518
(477-527)

Erstens: Jemand könnte sagen: »Ihr habt auch eine solche Übereinstimmung ausgedacht und sie herbeigeführt. Wollte man so etwas absichtlich tun, wäre dies einfach und leicht.« Wir setzen dagegen: In einem Streitfall genügen zwei zuverlässige Zeugen. Doch dafür, dass wir in unserem Falle nicht mit Wunsch und Wille beteiligt gewesen sind, vielmehr die Sache erst drei, vier Jahre später bemerkt haben, ließen sich hundert zuverlässige Zeugen finden. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einen Punkt einfügen. Das Wunder an diesem Wunder des Ehrwürdigen Qur’an nicht in der gleichen Art zu betrachten wie seine sprachliche Prägnanz. Denn zu diesem Wunder des Qur’an führt kein Weg menschlicher Macht, es in diesem Grade zu erreichen. Menschenmacht kann das Wunder dieses Wunders nicht zu Stande bringen. Macht ist an diesem Werk nicht beteiligt.

Dritter Punkt: Dieses Verhältnis zwischen einem besonderen Zeichen und einem allgemeinen Zeichen soll uns auf das Geheimnis der subtilen Herrschaft Gottes und Seiner Barmherzigkeit hinweisen.

Von einem Mitbruder stammt ein schönes Wort. Dieses Wort soll in dem nachfolgenden Beispiel unser Thema sein. Er sagte nämlich, als ich ihm eines Tages eine schöne Tawafuqat (Entsprechung) zeigte: »Wie schön das ist! Eine jede Wahrheit ist in sich selbst schön. Aber die gegenseitigen Übereinstimmungen und die Entsprechungen zwischen den Wörtern sind ganz besonders schön.« Da habe dann auch ich gesagt: »Es ist in der Tat ein jedes Ding schön entweder vom Standpunkt der Wahrhaftigkeit aus betrachtet, oder für sich selbst gesehen oder hinsichtlich seines Ergebnisses.« Und diese Schönheit betrifft die allgemeine Herrschaft Gottes, Seine allumfassende Barmherzigkeit und Seine Erscheinung in ihrer Wirkung auf die Allgemeinheit. So wie du gesagt hast, sind diese Entsprechungen als ein Zeichen aus dem Verborgenen ganz besonders schön. Denn sie weisen in ihrer Form auf Seine besondere Barmherzigkeit, Seine individuelle göttliche Herrschaft und Seine Erscheinung in ihrer ganz persönlichen Wirkung hin. Wir wollen dies mit einem Gleichnis näher verständlich machen. Es handelt sich um folgendes:

Ein Herrscher kann seine königliche Gnade durch Staatsautorität und allgemeines Gesetz auf jeden Einzelnen seines Volkes ausdehnen. Dann offenbart sich an jedem Einzelnen unmittelbar die königliche Huld und die staatliche Autorität dieses Herrschers. Auf diese Weise kommen ganz allgemein für den Einzelnen viele persönliche Beziehungen zum Tragen.

In zweiter Hinsicht gibt es für einen Herrscher die Möglichkeit zu einem persönlichen Gunsterweis, einem persönlichen Befehl. Dann erweist er einem Einzelnen über das allgemeine Gesetz hinaus seine Huld, bezeigt ihm seine Gunst, erteilt ihm seinen Befehl.

kein Ton