Brief | Achtundzwanzigster Brief | 519
(477-527)

So ist also jedes Ding unserem Beispiel entsprechend und vom Standpunkte der allgemeinen Herrschaft des Notwendig-Seienden (Vadjibu-l’Vudjud), des königlichen Schöpfers und Seiner Barmherzigkeit und Seines allumfassenden Erbarmens Teilhaber. Es steht mit Ihm in seiner persönlichen Beziehung entsprechend seinem Anteil, den es von Ihm erhält. Entsprechend Seiner Macht, Seinem Willen und Seinem alles umfassenden Wissen verfügt Er über alle Dinge, wirkt auch noch auf die unbedeutendsten Vorgänge ein und übt Seine Herrschaft über sie aus. Er ist notwendig für alle Dinge und in jedem Geschehen. Unter Seinem Wissen und mit Seiner Weisheit geschieht alles und wird alles geordnet.

Die Natur ist weder dazu in der Lage, sich dem Herrschaftsbereich Seiner Verfügungsgewalt zu entziehen und der Herr ihrer eigenen Auswirkungen zu sein, noch unterliegt eine Einwirkung auf die Dinge innerhalb des empfindlichen Messbereichs der Weisheit dem Zufall. Wir haben in unseren Abhandlungen – an zwanzig Stellen – durch absolut zuverlässige Zeugnisse die Natur und den Zufall entmachtet, sie mit dem Schwert des Qur’an gerichtet und gezeigt, dass sie keine Einwirkung hat. Aber in den Augen der Sorglosen (Ehl-i gaflet) werden die im Bereich der alles umfassenden Herrschaft Gottes liegenden äußerlichen Gründe, deren Weisheit und Hintergrund sie nicht kennen, als Zufall bezeichnet. Und weil sie die Weisheit nicht erfassen und einige Gesetze göttlichen Handelns (verborgen hinter dem Vorhang der Natur) nicht sehen konnten, haben sie zur Natur ihre Zuflucht genommen.

Zweitens gibt es den privaten Herrschaftsbereich Gottes, Seine persönliche Zuwendung und die Hilfe Seines Erbarmens. Diejenigen, welche den Druck der allgemeinen Gesetze nicht tragen können, erlangen die Hilfe im Namen Gottes nach der Überfülle Seiner Erbarmungen als eine Hilfe für den Einzelnen. Ihnen wird eine persönliche Unterstützung zuteil, die sie von dem Druck befreit. Darum kann alles, was da lebt, besonders aber der Mensch, Ihn jeden Augenblick zu Hilfe rufen und Beistand von Ihm erhalten.

Nun aber kann sich diese Güte in Seiner individuellen Herrschaft auch nicht vor den Sorglosen hinter dem Zufall verstecken und der Natur zugeschrieben werden.

Es ist also auf Grund dieses Geheimnisses, dass wir die Zeichen aus dem Verborgenen in dem Wunder des »Qur’an« und in dem Wunder »Mohammeds« als einen persönlichen Hinweis angesehen haben und durch ihn überzeugt worden sind. Und wir sind zu der Gewissheit gelangt, dass er eine individuelle Hilfe und eine persönliche Gnade ist, die sich auch den Verstockten zeigen wird. Wir haben es nur um Allahs willen bekannt gemacht. Sollten wir einen Fehler begangen haben, möge Allah uns verzeihen. Amen...


»Herr, strafe uns nicht für unsere Vergesslichkeit und Fehlerhaftigkeit!« (Sure 2, 286)
kein Ton