Brief | Zwanzigster Brief | 323
(300-352)

Und so bezeugen denn die Gestirne und alle Himmelskörper, die Tiere und Pflanzen im Garten unserer Erde, die Blumen und Früchte in den Kronen der Bäume und verkündigen mit einer unendlich viele Male widerhallenden Stimme: der uns geschaffen (Khaliq) und gebildet (Musauvir) und zu Geschenken bestimmt hat, der Allmächtige in Seiner Majestät (qadir-i Dhu-l’Djemal), der Allweise (Hakiem) ohne gleichen, der Allgütige (Keriem) Geber aller guten Gaben ist aller Dinge mächtig. Nichts ist schwierig für Ihn. Kein Ding liegt außerhalb Seiner Möglichkeiten. Vor Seiner Macht sind Sterne und Stäubchen gleich. Vom Universellen bis zum Individuellen sind alle Dinge einfach. Von einem Teil bis zu seinem Ganzen sind alle Dinge gleich wertvoll. Vom größten bis zum kleinsten Ding sind vor Seiner Macht alle leicht. Vom Großen bis zum Kleinen ist jedes Ding von Seiner Kunst beseelt, ja geradezu ein Kunstwerk. Und manchmal sind die kleinen Dinge ein größeres Kunstwerk als die großen.

Alle Dinge, die in vergangener Zeit als Wunderwerke Seiner Macht entstanden, bezeugen, dass der vollkommene Allmächtige auch bis in alle künftigen Zeiten zu allen staunenswerten Dingen in der Lage ist. Der das Gestern vollbrachte, wird auch das Morgen heraufführen. Der Allmächtige, der die Vergangenheit erschuf, wird auch die Zukunft erschaffen. Der Weise Meister, der die Welt erschuf, wird auch das Jenseits erschaffen.

Und so wie der einzige, zu recht Anbetungswürdige der majestätische Allmächtige ist, so ist auch Er der einzig absolut Preisenswerte. So wie Dienst und Anbetung Ihm allein gebühren, so gehören auch Lob und Preis allein Ihm.

Wäre es denn möglich, dass der allweise Meister, der Himmel und Erde erschaffen hat, die Menschen, welche das wichtigste Ziel Himmels und der Erde und die vollendete Frucht des Universums sind, sich selbst überlassen hätte, sie den Ursachen und dem Zufall überlassen sollte und so Seine offensichtliche Weisheit in Sinnlosigkeit verwandelt hätte?! Keineswegs!...Wäre es denn möglich, dass derjenige, welcher der Allweise (Hakiem), der Allwissende (Aliem) ist, der einen Baum geplant und geformt und ihm eine solche Bedeutung zugemessen hat, der ihn mit der größtmöglichen Weisheit versorgt und ihn hat groß werden lassen, nun dessen Früchte, die doch sein Ziel und Zweck sind, nicht mehr anschauen und nicht beachten sollte, dass Er sie der Hand eines Diebes überlassen, oder sie ganz einfach zu Boden fallen und verderben lassen sollte?! Natürlich würde Er sie niemals aus den Augen verlieren, ihnen niemals keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Denn es sind doch seine Früchte, um deretwillen Er dem Baum Seine Aufmerksamkeit schenkt...

kein Ton