Brief | Zwanzigster Brief | 325
(300-352)

Sechstes Wort:


»Er belebt«

Das heißt: Er allein ist es, der das Leben schenkt. Weil dies aber so ist, ist es auch Er allein, der alle Dinge erschafft. Denn der Geist des Universums, sein Licht, die Hefe, die Basis, Ziel und Zusammenfassung ist das Leben. Wer also das Leben schenkt, der ist auch der Schöpfer des ganzen Universums. Er ist der Lebendige und der Unwandelbare.

So verweisen wir denn auf das gewaltige Zeugnis für jene Stufe der Einheit (Tauhid) und erklären wie folgt:

Wie wir bereits in einem anderen »Wort« erklärt und bewiesen haben, sehen wir vor uns das so ruhmreiche Heer der Lebewesen, das seine Zelte über die weite Fläche der Erde hin aufgeschlagen hat. In der Tat sehen wir in jedem Frühling ein neues Heer, eines jener ungezählten Armeen des Lebendigen und Beständigen, aus der Welt des Unsichtbaren emporstreben, unter die Waffen treten und Aufstellung nehmen. Wenn wir dieses Heer betrachten, so erkennen wir mehr als zweihunderttausend verschiedene Stämme Pflanzenvölker und noch einmal mehr als hunderttausend völlig verschiedene Tiervölker. Und obwohl doch jedes Volk, jeder Stamm seine eigene Uniform, seine eigene Verpflegung, seine eigene Ausbildung, seine eigene Musterung, seine eigene Dienstzeit und seine eigene Entlassung, seine eigene Ausrüstung empfängt, kann doch ein jeder, der Augen hat, erkennen und mit seinem Herzen bestätigen, dass ein großer und allmächtiger Kommandant mit grenzenloser Macht und Weisheit , mit unendlichem Wissen und Wollen (ilim ve irade), aus einer nie endenden Barmherzigkeit und mit Hilfe Seiner unerschöpflichen Reichtümer für alle diese verschiedenen Bedürfnisse Sorge trägt, ohne auch nur ein einziges (Seiner Geschöpfe) zu vergessen, in vollendeter Ordnung, in makelloser Ausgewogenheit, zur jeweils rechten Zeit, ohne sich jemals zu irren, ohne je etwas zu verwechseln. ohne sich jemals zu verspäten...

Ja wäre es denn möglich, dass sich irgendetwas in dieses umfassende Wissen, diese vollkommene Macht einmischen, sich an ihr beteiligen, einen Beitrag zu ihr leisten könnte, welche dieses Heer mit all seinen Funktionen umfaßt, ihm Leben verleiht, es lenkt und leitet, (seine Soldaten) ausbildet und sie versorgt, sie mit allem Notwendigen versorgt, wenn nicht der, welcher sie besitzt!?... Gott behüte: hunderttausend Mal, nein!...

Es ist ja ganz offensichtlich, dass die Schwierigkeit, zehn verschiedene Völkerstämme in einem Bataillon jeweils einzeln auszurüsten, zu der Schwierigkeit anwachsen würde, gleich zehn Bataillone auszurüsten, weshalb Menschen in ihrer Unfähigkeit dazu gezwungen waren, sie alle nolens volens ganz einheitlich auszurüsten.

kein Ton