Brief | Zweiundzwanzigster Brief | 369
(357-380)

Es gibt da eine ehrwürdige Überlieferung: Am Ende der Zeiten werden so grausame Unmenschen wie Ssüfyan und Deddschal kommen und sich an die Spitze aller Heuchler und aller Gottlosen setzen und sie werden viel Schaden anrichten. Sie werden aus den Leidenschaften und der Zerspaltenheit im Islam und in der gesamten Menschheit ihren Nutzen ziehen. Sie werden mit nur geringer Anstrengung ein Tohuwabohu unter den Menschen anrichten und die ganze gewaltige islamische Welt in ein Gefangenenlager verwandeln.

Oh ihr Leute des Glaubens! Wenn ihr nicht unter entwürdigenden Umständen in die Gefangenschaft gehen wollt, dann kommt zu Verstand! Um der Tyrannen willen, die aus euren Konflikten ihren Nutzen ziehen wollen, tretet ein in die heilige Burg dieser folgenden Ayah:


»Fürwahr, die Gläubigen sind Brüder!« (Sure 49, 10)

und verschanzt euch darin. Wenn aber nicht, so könnt ihr weder euer Leben retten noch eure Rechte verteidigen. Es ist ja bekannt, dass selbst ein Kind zwei Helden erschlagen kann, wenn diese sich gegenseitig an die Kehle springen. Wenn sich zwei Berge in den Schalen einer Waage einander das Gleichgewicht hielten, könnte schon ein kleiner Stein dieses Gleichgewicht zerstören und sein Spiel mit ihnen treiben. Er könnte bewirken, dass (die eine Schale) nach oben steigt und sich die andere senkt.

Wohlan denn, ihr Leute des Glaubens! Durch eure Leidenschaften, eure Feindseligkeiten und durch euer Parteiengezänk habt ihr eure Kraft zunichte gemacht. Mit nur geringer Kraft könnt ihr erdrückt werden. Wenn euch an eurem Gemeinschaftsleben etwas liegt, dann macht aus dem erhabenen Grundsatz

»Der Gläubige ist dem Gläubigen gleich einem Bauwerk, in dem die einzelnen Steine bleiverfugt einander Halt und Stütze gewähren.«

kein Ton