Brief | Vierundzwanzigster Brief | 414
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Zweite Anmerkung: Die Wirkung des Gebetes ist gewaltig. Besonders dann, wenn das Gebet an Allgemeingültigkeit gewinnt und fortgesetzt wird, bringt es immer ein Ergebnis zu Stande, ja es führt immer zum Erfolg. Ja, man kann sogar sagen, dass einer der Gründe für die Erschaffung der Welt das Gebet war. Das heißt, nach der Erschaffung des Universums war vor allem die Erschaffung des Menschengeschlechtes und an ihrer Spitze die islamische Welt und an ihrer Spitze Mohammed der Araber, mit dem Friede und Segen sei, mit seinem gewaltigen Gebet ein Grund für die Erschaffung der Welt. Das heißt: der Schöpfer der Welt wusste schon vorher, dass diese Persönlichkeit einmal im Namen der Menschheit, ja des gesamten Seins, um die ewige Glückseligkeit bitten werde, um die Erscheinung der göttlichen Namen; Er hat dieses zukünftige Gebet (bereits im voraus) angenommen und die Welt erschaffen.

Nun hat ja das Gebet einmal eine so gewaltige Bedeutung und Weite. Wäre es denn dann überhaupt möglich, dass die Gebete, die seit tausenddreihundert Jahren zu allen Zeiten von dreihundert Millionen Menschen und einer unübersehbaren Menge ungezählter gesegneter Wesen, Dschinnen, Menschen, Engeln und Geistwesen gemeinsam für die Persönlichkeit Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, um die allgewaltige göttliche Barmherzigkeit, um die ewige Glückseligkeit und die Verwirklichung ihrer Ziele dargebracht werden, nicht angenommen werden sollten? Ja wäre es denn in irgendeiner Weise möglich, dass ihre Gebete zurückgewiesen würden?

Da (diese Gebete) eine solche Universalität und Weite und Fortdauer erreicht und den Grad einer Sprache der Entwicklungsfähigkeit und natürlicher Bedürfnisse erlangt haben, hat Mohammed der Araber, mit dem Friede und Segen sei, nun als Ergebnis dieser Gebete einen solchen Rang (maqam), eine Stufe erlangt, dass der Verstand, auch könnte sich alle Vernunft zu einem einzigen Verstand vereinigen, diese Stufe (maqam) der Verwirklichung (haqiqat) nicht vollständig erfassen könnte.

So hast denn du, oh Muslim, am Tage der Wiederversammlung einen solchen Fürsprecher. Folge also, um die Fürsprache dieses Fürsprechers auf dich hin ziehen zu können, seinem Vorbild und Beispiel (sunnah)!

Wenn du sagst: er ist doch schon Gottes Geliebter (habibullah). Wozu braucht er dann noch all die vielen Segnungen und Gebete?

Antwort: Diese Persönlichkeit, mit der Friede und Segen sei, ist mit seiner ganzen Gemeinde verbunden, teilt das Glück jedes Einzelnen seiner Gemeinde und sorgt sich um jede Art von Unglück. Und wenn auch im Vergleich mit ihm die Stufen von Glück und Vollkommenheit unendlich sind, so ersehnt er doch heiß für die unendlich vielen einzelnen Mitglieder seiner Gemeinde unendlich viele Arten Glückseligkeit für eine unendlich lange Zeit und betrübt sich über die unendlich vielen Arten Unglück.

kein Ton