Brief | Achtundzwanzigster Brief | 488
(477-527)

Wenn nun einige der Kunden an diesem heiligen Schatz diesen armseligen Diener wie einen Heiligen betrachten und ihn als einen ihrer Großen erkennen, so ist es doch das Merkmal eines heiligen Mitleids der qur’anischen Wahrheiten, ihnen zu helfen, ihnen beizustehen und sie mit allem Segen (feyiz) aus Gottes königlichem Schatz zu erfüllen, ohne dass sein Diener seiner Mitwirkung gewahr wird, um nicht seinen Diener in Verlegenheit zu bringen.

Zweiter Punkt: Imam Rabbani und der Erneuerer des zweiten Jahrtausends, Ahmed Faruqi, mit dem Gott zufrieden sein möge, sagt: »Nach meiner Meinung ist die Entfaltung und Verdeutlichung einer einzigen Thematik unter den Glaubenswahrheiten Tausenden Freuden, Ekstasen und Wundern (keramet) vorzuziehen. Ferner ist das Ziel und Ergebnis aller Sufi Wege die Entfaltung und Verdeutlichung der Glaubenswahrheiten.« Da nun einmal ein so großer Geist unter den Sufis auf diese Weise urteilt, mögen nun auch die »Worte« (Sözler), die die Glaubenswahrheiten mit einer so vollkommenen Klarheit ausdrücken und dabei von den Geheimnissen des Qur’an ausgehen, die Ergebnisse hervorbringen, die man von einer Gottesfreundschaft erwarten darf.

Dritter Punkt: Dreißig Jahre zuvor hagelte es auf den Kopf des Alten Said in seiner Sorglosigkeit fürchterliche Schläge herab. Er dachte an seinen Urteilsspruch:


»Der Tod ist die Wahrheit.«

Er sah sich selbst in Schlamm und Schmutz, erwartete Hilfe, suchte einen Weg, hielt Ausschau nach einem Retter, sah, wie verschieden die Wege waren, zögerte unentschlossen. Da wandte er sich an Scheich Geylani, der ein Gausu-l’azam ist, griff zu seinem Futuhu-l’ghayb, schlug das Buch auf und der Satz sprang ihm die Augen:

»Du bist im Hause der Weisheit (Daru-l’Hikmet). Suche einen Arzt, der dein Herz heilen kann!«

Das war merkwürdig! Denn ich war damals Mitglied der Daru-l’Hikmeti-l’islamiye. Es war, als sei ich ein Arzt, der sich darum bemüht, die Wunden der Muslime zu heilen. Aber die schwerste Krankheit hatte ich selbst. Ein Kranker muss sich zuerst um sich selbst kümmern, bevor er andere Kranke besuchen kann.

kein Ton