Brief | Achtundzwanzigster Brief | 490
(477-527)

Das heißt: diese »Sözler (Worte)« und »Nurlar (Lichter)«, die aus dem Qur’an entstanden, sind nicht nur wissenschaftliche Fragestellungen, sondern des Herzens, des Geistes, des (ekstatischen) Zustandes Fragestellungen nach dem Glauben und gelten als eine sehr hohe und wertvolle Gotteserkenntnis.

Vierter Punkt: Alle die Persönlichkeiten, die sich als Sahabis, als deren Schüler (Tabiine) und als die Schüler der Tabiine auf der höchsten Stufe einer Großen Gottesfreundschaft befanden, entnahmen ihren Anteil für alle Feinheiten direkt aus dem Qur’an und da der Qur’an ein wahrer und ihnen in allem entsprechender Führer (kafi bir Murschid) war, so zeigt uns dies, dass der Weise Qur’an, so wie er jeder Zeit der Wahrheit Ausdruck verleiht, auch die Segnungen (feyiz) der Großen Gottesfreundschaft denen verleiht, die dafür empfänglich sind.

Der Übergang vom nur Äußerlichen zur Wirklichkeit geschieht in der Tat auf zweierlei Weise:

Der eine ist der, in das Zwischenreich (bersah) der Sufis (tariqat) einzutreten und die wahre (Erkenntnis) auf einer spirituellen Reise zu erreichen, wobei man alle Stufen (des Weges) hinter sich lässt.

Der andere aber ist der, auf dem direkten Wege, ohne erst das Zwischenreich auf dem Wege der Sufis zu betreten, mit der Gnade Gottes zur wahren (Erkenntnis) zu gelangen. Dies ist der hohe Pfad und der kurze Weg, der für die Sahabis und die Tabiine bestimmt war.

Das aber heißt, dass die Lichter, die aus der qur’anischen Wahrheit heraus sickern und die »Worte« (Sözler), welche diese Lichter interpretieren, diese Besonderheiten besitzen könnten. Und sie besitzen sie in der Tat.

Fünfter Punkt: Wir wollen nun hier an fünf persönlichen Beispielen darstellen, dass die »Worte« (Sözler) sowohl die Wahrheit (hakaik) lehren, als auch die Funktion eines Führers (irschad) wahrnehmen.

Erstes Beispiel: Ich selbst bin nicht zehn, nicht hundert, nein Tausende Male durch meine eigene Erfahrung zu der Überzeugung gelangt, dass die »Worte« und die Lichtstrahlen, die vom Qur’an ausgehen, mich nicht nur dem Verstande nach belehren, sondern auch den Zustand (hal) des Glaubens in meinem Herzen aufrichten, meinem Geist (ruh) den Geschmack am Glauben eingeben usw... Ja sogar in Angelegenheiten, die diese Welt betreffen, geschah es häufig, und zwar in der gleichen Weise, in der ein Schüler (Muried) von seinem wundertätigen Scheych Hilfe und Segen (himmet) (in seinen alltäglichen Nöten und) Bedürfnissen erwartet, dass all meine Nöte, noch während ich eine Antwort aus den wunderwirkenden Geheimnissen des Weisen Qur’an erwartete, alles für mich auf eine Weise geregelt wurde, die ich nicht erhofft und nicht erwartet hatte. Dafür hier nun zwei kleine Beispiele, die ich selbst erlebt habe:

kein Ton