Brief | Achtundzwanzigster Brief | 492
(477-527)

Dieser (Brief) wurde unter die im Siebenundzwanzigsten Brief enthaltenen Auszüge eingereiht. Dort kann man jetzt nachlesen.

Drittes Beispiel: Ich hatte einmal einen Mitbruder aus Burdur, Schüler der (Leute, die aufrechten) Herzens (sind), mit Namen Hasan Efendi. Er hatte eine weit über alle Maßen gute Meinung von mir und erwartete von mir allen Segen (himmet) wie von einem großen Heiligen (Veli). Da traf ich eines Tages einen Mann aus einem Dorf in der Gegend von Burdur und übergab ihm, noch vorläufig ohne irgendeinen näheren Zusammenhang, das »Zweiunddreißigste Wort«, damit er es studieren möge. Sodann erinnerte ich mich wieder an Hasan Efendi und sagte: »Solltest du einmal nach Burdur (in die Stadt) kommen, gib es Hasan Efendi, damit er es drei bis sechs Tage studieren kann.« Da ging dieser Mann und gab es sogleich Hasan Efendi. Hasan Efendi blieben damals noch dreißig, vierzig Tage bis zu seinem Ende. Wie ein Mann, der einen schrecklichen Durst leidet, plötzlich auf eine Quelle trifft, deren Wasser süß ist wie Kauthar (im Paradies) und sich an ihr sogleich nahezu festsaugt, so saugte er sich gleichsam an diesem »Zweiunddreißigsten Wort« fest, studierte es eifrig, empfing ständig seinen Segen, fand schließlich im Dritten Kapitel, in dem die LIEBE GOTTES behandelt wird, eine vollständige Heilung für seinen Schmerz. Er fand in diesem (Kapitel) den Segen, den er von einem gewaltigen Pol (kut-bu a’dham) erwartet hätte. Er hatte das Heil (saglam) gefunden, ging nun zur Moschee, verrichtete das Gebet und gab danach in (die Hände des) Allbarmherzigen seinen Geist (ruh) auf. (Möge Gott ihm Erbarmen schenken.)

Viertes Beispiel: So wie Hulusi Bey in einem Abschnitt des Siebenundzwanzigsten Briefes bezeugt, fand er in diesen erleuchteten »Worten«, die die Geheimnisse des Qur’an interpretieren, mehr Beistand und Hilfe, Segen und Licht denn auf dem Naqshi-Weg, dem (Weg des) bedeutendsten und einflussreichsten Sufi-Ordens.

Fünftes Beispiel: Mein Bruder Abdulmecid litt ganz schrecklich bei dem Tode Abdurrahmans (möge Gott ihm Erbarmen schenken) und noch anderen schmerzlichen Ereignissen. Auch er erwartete von mir geistlichen Beistand und Hilfe, die ich ihm nicht geben konnte. Ich unterhielt keinen (Brief)-Kontakt mit ihm. Doch übersandte ich ihm (unabhängig davon) einige wichtige »Worte«. Nachdem er sie studiert hatte, schrieb er mir: »Lobpreis und Dank sei Gott, ich bin gerettet!« Ich wäre sonst noch wahnsinnig geworden! Jedes dieser Worte ist mir zum Lehrer (Murschid) geworden. Ich hatte mich von dem einen Lehrer getrennt; doch habe ich nun auf einmal viele Lehrer gefunden und bin gerettet.« Ich sah, dass Abdulmecid tatsächlich in eine gute Schule (meslek) eingetreten war und aus seiner früheren Lage (vasiyet) befreit worden war.

kein Ton