Brief | Achtundzwanzigster Brief | 493
(477-527)

Es gibt zahlreiche andere Beispiele außer diesen »Fünf Beispielen«, die zeigen, dass dort, wo die Wissenschaft des Glaubens auf Grund eines Bedürfnisses und als Heilung für die Wunden direkt als eine geistliche Medizin aus dem Geheimnis des Weisen Qur’an erfahren wurde, diese Wissenschaft des Glaubens zur geistlichen Medizin wird, ausreichend und genügend für die, welche ihre Bedürfnisse verspüren und (diese Medizin) ernsthaft und aufrichtig anwenden. Wem auch immer der Apotheker gleicht, der sie verkauft und der Ausrufer, der sie bekannt macht, sei er nun gewöhnlich, bankrott, reich, hoch gestellt oder von niederem Rang (maqam) macht dabei wenig Unterschied.

Es ist in der Tat nicht notwendig, im Kerzenlicht zu wandeln, wenn doch die Sonne scheint! Da ich nun einmal auf die Sonne hinweise, ist es sinnlos und unnötig, von mir Kerzenlicht zu erwarten, besonders da ich (gar keine Kerzen) habe. Statt dessen wäre es notwendig, dass sie mich durch ihr Gebet, durch ihren geistigen Beistand, ja ihren Segen (himmet) unterstützen. Wenn ich sie um ihre Hilfe bitte und Beistand von ihnen erwarte, so ist dies (im Rahmen meiner Rechte und) Pflichten, während mit dem Segen, den sie aus den »Lichtern« empfangen, zufrieden zu sein, (zu den Rechten und) Pflichten gehört (die man von ihnen erwartet).

»Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise.« (Sure 2, 32) »Oh Gott segne unseren Herrn Mohammed mit dem Segen, den wir zu Deiner Zufriedenheit und in Erfüllung (seines Rechtes und) unserer Pflicht (für ihn erbitten), seine Familie und seine Gefährten und gib ihnen Frieden.«

(Ein kleiner, privater Brief, der als Anhang zur Dritten Problemstellung dem Achtundzwanzigsten Brief beigefügt werden kann.)

An meine Mitbrüder und fleißigen Schüler Hüsrew Efendi und Re’fet Bey

Angesichts der »Ssözler (Worte)« genannten Lichter aus dem Qur’an ahnten wir drei Wunder (keramet) des Qur’an. Ihr aber habt ihnen mit eurem Eifer und eurer Begeisterung noch ein viertes hinzugefügt. Die uns bekannten drei sind folgende:

Erstens: die außergewöhnliche Schnelligkeit und Leichtigkeit bei ihrer Abfassung. Ja, der Neunzehnte Brief, der aus fünf Teilen besteht, wurde sogar in nur zwei, drei Tagen abgefasst, wobei wir täglich nur drei, vier Stunden, also insgesamt zwölf Stunden, ohne ein Buch auf einem Berg oder in einem Weingarten gearbeitet haben. Das Dreißigste Wort wurde zu einer Zeit, in der ich krank war, in fünf, sechs Stunden abgefasst. Die Abhandlung über das Paradies, also das Achtundzwanzigste Wort, wurde in ein, zwei Stunden in Dhu-leymans Garten am Bach abgefasst.

kein Ton