Brief | Achtundzwanzigster Brief | 496
(477-527)

Es war seine Absicht, mich zu provozieren. Nach Art des alten Said sollte ich sie nun eigentlich wegen ihres gesetzwidrigen und rein willkürlichen Verhaltens hinaustreiben. In Wirklichkeit aber wusste der Kerl nicht, dass dieser Said sich nicht mit dem zerbrochenen hölzernen (Schwert) in seiner Hand verteidigen würde, wo doch auf seiner Zunge das diamantene Schwert von der Werkbank des Qur’an lag. Und er würde dieses Schwert in der Tat auf diese Weise gebraucht haben. Denn da die Feldjäger ihre fünf Sinne beieinander hatten und da kein Staat und keine Regierung Leute in der Moschee beim Gebet stört, während sie noch ihre religiöse Pflicht erfüllen, so warteten sie noch, bis Gebet (namas) und Lobpreis (tesbihat) beendet waren. Darüber ärgerte sich nun dieser Beamte, sagte sich: »diese Feldjäger hören nicht auf mich.« und schickte seine Waldwächter hinter ihnen her. Doch Gott der Gerechte zwingt mich nicht dazu, mich mit solchen Schlangen abzugeben.

So ist denn die Empfehlung für meine Brüder folgende: Solange noch keine zwingende Notwendigkeit besteht, sollt ihr euch nicht mit solchen (Leuten) abgeben. »Die beste Antwort, die man einem dummen Menschen geben kann, ist das Schweigen.« Diesem Sprichwort sollt ihr folgen und euch nicht entblöden, mit ihnen zu sprechen. Aber achtet darauf, dass Schwäche, einem wilden Tier gegenüber gezeigt, es dazu ermutigt, anzugreifen. Auch sich gegenüber denen, die das Gemüt eines solchen wilden Tieres haben, schwach zu zeigen und ihnen schmeicheln zu wollen, ermutigt sie dazu, anzugreifen. Da dies aber so ist, müssen die Freunde wachsam sein, sodass diejenigen, die den Atheismus unterstützen, die Gleichgültigkeit und die Unachtsamkeit (der Freunde) nicht ausnutzen können.

Zweiter Punkt: Mit dem Ferman der ehrenwerten Ayah:

»und sucht keine Annäherung an die Übeltäter; denn sonst ergreift euch das Feuer!« (Sure 11, 113)

werden in furchtbarer und strenger Weise nicht nur diejenigen, welche die Tyrannen unterstützen und sich ihnen als Werkzeug andienen, sondern auch solche bedroht, die dazu geneigt wären.

Denn: So wie jede Zustimmung zum Unglauben Unglaube ist, so ist auch jede Zustimmung zu einem Verbrechen ein Verbrechen.

So erklärt denn einer der Leute der Vollkommenheit unter den vielen Juwelen der obigen Ayah das folgende Juwel in vollkommener Weise:

Ein Helfer der Tyrannen in dieser Welt ist ein gemeiner Mensch,

ein Hund, der seine Freude daran findet, einem ungerechten Jäger zu dienen.

Manche von ihnen benehmen sich in der Tat wie Schlangen, andere wie Hunde... Wer in einer segensreichen Nacht, wenn ein segensreicher Gast segensreiche Gebete verrichtet, Spitzeldienste verrichtet, so als hätten wir ein Verbrechen begangen, und denunziert und uns so entgegen arbeitet, so verdient er sicherlich eine Ohrfeige entsprechend der Bedeutung des obigen Gedichtes.

kein Ton