Brief | Zwanzigster Brief | 329
(300-352)

Das heißt, wir sind der Gegenpol Deines Ruhmes... Und Du bist auch der Vollkommene Reiche (Ghaniyyi Mutlaq)! Denn wir sind die Armen. Uns ward ein Reichtum geschenkt, nachdem sich unsere Hände in ihrer Armseligkeit nicht ausstrecken könnten. Das heißt, Du bist reich, Du bist der Geber... Und Du bist auch der lebendige, der Beständige! Denn wir werden einmal sterben. In unserem Sterben und Wiederauferstehen sehen wir die Erscheinung dessen, der ständig Leben verleiht... Und Du bist auch der Beständige! Denn wir sehen in unserer Hinfälligkeit (fena) und Vergänglichkeit Deine Dauer und Beständigkeit... Und Du bist es, der uns Antwort gibt und der uns beschenkt! Denn wir alle, die wir (vor Dir) leben, rufen mit Worten oder durch unsere Haltung (ohne Worte) ständig, bitten, beten und flehen zu Dir. Und unsere Wünsche gelangen zu Dir. Unsere Bedürfnisse werden gestillt. Das heißt, dass Du es bist, der uns Antwort gibt... Und so weiter...«

Alles Sein und Leben, das Große und Allgemeine, wie das kleine und besondere bringt, wie Veysel Karani ein stilles Gebet dar und stellt in dieser Form einen Gegenpol dar. Arm und schwach und in all ihrer Mangelhaftigkeit verkünden sie die Macht und Vollkommenheit Gottes (Qudret ve Kemal)...

Neuntes Wort:


»In Seiner Hand ist das Gute«

Das heißt: Alle Wohltaten liegen in Seiner Hand, alle guten Taten sind auf Seinem Konto gebucht, alle Seine guten Gaben liegen in Seiner Schatzkammer. Weil dies aber so ist, müssen die das Gute wünschen, es von Ihm erbitten, die Wohltaten ersehnen, sie von Ihm erflehen. Um die Wahrheit dieses Wortes auf zuverlässige Art zu beweisen, wollen wir unter zahllos vielen Beweisen auf die Spuren, Lichtfunken, die uns zu einem umfangreichen Beweis für das göttliche Wissen (hinführen werden) folgendermaßen hinweisen und sagen nun:

Dieser Meister, der mit Seinen für uns sichtbaren Handlungen das ganze Universum erschafft und es lenkt, verfügt über ein umfangreiches Wissen. Und dieses Wissen ist Seine ganz besondere, Ihm innewohnende, unabdingbare Qualität. Sie als von Ihm getrennt zu betrachten, ist unmöglich. So wie es nicht möglich ist, dass wir die Sonne antreffen, aber ihr Licht nicht antreffen, so ist es auch noch Tausend Mal mehr unmöglich, dass das Wissen jenes Wesens, der alles Sein so wohlgeordnet erschafft, von Ihm getrennt sein sollte.

kein Ton