Brief | Zweiundzwanzigster Brief | 374
(357-380)
Ein Traumgesicht

In einem Traumgesicht, das mir im fünften Jahre des ersten Weltkrieges geoffenbart wurde, und es war dies ein seltsamer Traum, wurde mir die folgende Frage gestellt:

»Welches ist der Grund für den Hunger, für all das verlorene Gut und für die körperliche Schwäche, welche über die Muslime gekommen ist?«

In diesem Traum hatte ich darauf die Antwort gegeben: »Gott der Gerechte verlangt von dem Gut, das Er uns gegeben hat, den zehnten Teil dieses Gutes* oder den vierzigsten Teil dieses Gutes*. So mögen wir durch die Gebete der Armen Gewinn erwerben und vor ihrem Hass und Neid bewahrt bleiben. Doch in unserer Habgier und in unserem Geiz haben wir nichts gegeben. Gott der Gerechte hat unser aufgelaufenes Almosen von uns genommen, dreißig Vierzigstel, acht Zehntel.

Zudem verlangte Er von uns jedes Jahr nur einen Monat Hunger, verbunden mit siebzig dahinter verborgenen Geheimnissen. Aber wir haben uns selbst bedauert. Wir haben uns diesem vorübergehenden Fasten, welches die Freude in uns erweckt, nicht unterzogen. Gott der Gerechte hat uns zur Strafe dafür dazu gezwungen, fünf Jahre lang eine Art von Fasten zu üben, das mit siebzig verschiedenen Arten Unglück belastet war.

Außerdem verlangte Er von uns eine von vierundzwanzig Stunden als eine Art von erhabener, erleuchtender, heilsamer Übung für den Herrn. Wir aber waren faul und haben uns diesem Ruf zu Gebet und Gottesdienst entzogen. Diese eine Stunde haben wir unter die übrigen gemengt und verloren. Zur Strafe dafür hat uns Gott der Gerechte fünf Jahre lang im Laufschritt Pflichten und Übungen wie eine Art von Gottesdienst auferlegt.«

Danach wachte ich auf, dachte nach und verstand, dass dieses Traumgesicht eine höchst bedeutsame Wahrheit enthielt. Es wurde im Fünfundzwanzigsten Wort bereits ein Vergleich zwischen (einem Leben nach den Maßstäben der europäischen) Zivilisation und (einem Leben) nach dem Gesetz des Qur’an abgehandelt und somit erklärt und bewiesen, dass jegliche Sittenlosigkeit und aller Aufstand unter den Menschen und in ihrem sozialen Leben seine Ursache in zwei Worten hat:

kein Ton